Serie "Unsere Ortsnamen"
Teil 4: Das Sulmtal

Die Weiße und Schwarze Sulm, die hier in St. Martin aufeinandertreffen, sind teilweise namensgebend. Die "Solva" wurde bereits in der Antike erwähnt. | Foto: Michl
8Bilder
  • Die Weiße und Schwarze Sulm, die hier in St. Martin aufeinandertreffen, sind teilweise namensgebend. Die "Solva" wurde bereits in der Antike erwähnt.
  • Foto: Michl
  • hochgeladen von Simon Michl

Wir wohnen oder arbeiten dort und reden täglich darüber: Aber warum heißen die Orte, an denen wir leben, eigentlich so, wie sie heißen? MeinBezirk.at macht eine Tour durch den Bezirk Deutschlandsberg und erklärt dir Bedeutung und Herkunft der Ortsnamen.

BAD SCHWANBERG/ST. MARTIN/ST. PETER. Der vierte Teil der Serie "Unsere Ortsnamen" führt diesmal durchs Sulmtal: Dessen Geschichte reicht bis zu den Römern und davor zurück – Stichwort Flavia Solva.

Bad Schwanberg

Der deutsche Name Schwanbergs wurde 1236 erstmals erwähnt. Zu dieser Zeit verwalteten Dienstleute der Herren von Pettau die Altburg Schwanberg: Sie nannten sich „von Suanberch“ und trugen einen wilden Schwan im Wappen. Der war bis zur Gemeindefusion 2015 auch im Schwanberger Gemeindewappen zu sehen, seitdem gibt es keine offizielle Neuverleihung – aber das Badekurortprädikat seit April 2020.

Gressenberg

Gressenberg, auf bis zu 2.000 Metern Seehöhe gelegen, heißt tatsächlich „großer Berg“: Im 15. Jahrhundert wurde „Grossenperg“ bzw. „Grössenberg“ erstmals urkundlich erwähnt.

Glashütten

Auch Glashütten hat einen eindeutig erkennbaren Namen: Der Ort geht auf eine ehemalige Glasproduktionsstätte zurück. 1621 wurde die erste Glashütte auf der Koralpe dokumentiert. Berge und Glasmacherpfeifen fanden sich auch im ehemaligen Gemeindewappen wieder.

In Glashütten wurde erst 2021 ein Glasmacherofen ausgegraben. | Foto: Grebien
  • In Glashütten wurde erst 2021 ein Glasmacherofen ausgegraben.
  • Foto: Grebien
  • hochgeladen von Susanne Veronik

Hollenegg

Am Randgebirge der Koralpe entstand spätestens im 12. Jahrhundert ein Vorläufer von Schloss Hollenegg, um die Verbindungsstraße nach Kärnten zu schützen: benannt nach seinem Gründer „Hol“ oder „Chol“ und gebaut an einer vorspringenden Bergkante, einem Egg.

Weithin sichtbar auf einer Bergkante: Schloss Hollenegg | Foto: Michl
  • Weithin sichtbar auf einer Bergkante: Schloss Hollenegg
  • Foto: Michl
  • hochgeladen von Simon Michl

Garanas

Garanas kommt aus dem Altslawischen und heißt heckenumfriedeter, dornenbewohnter Ort, weil man Feinden im Mittelalter mit Dornen den Weg über die Koralpe versperrte. Diese Dornen waren auch im Wappen der ehemaligen Gemeinde zu finden. Der Ortsname ist in Österreich einzigartig.

Die Geschichte der Orte ist in den Wappen der ehemaligen Gemeinden gut sichtbar, aufgestellt in Bad Schwanberg. | Foto: Woger
  • Die Geschichte der Orte ist in den Wappen der ehemaligen Gemeinden gut sichtbar, aufgestellt in Bad Schwanberg.
  • Foto: Woger
  • hochgeladen von Gerhard Woger

St. Martin im Sulmtal

1244 wurde erstmals die Kirche „St. Martin iuxta sulpam“, geweiht auf den Heiligen Martin, genannt. Aber erst seit 1850 wird St. Martin als Gemeindename verwendet.

Schon 1050 soll sich eine Kapelle in St. Martin i.S. befunden haben, 1244 wird der Ort erstmals genannt. | Foto: Michl
  • Schon 1050 soll sich eine Kapelle in St. Martin i.S. befunden haben, 1244 wird der Ort erstmals genannt.
  • Foto: Michl
  • hochgeladen von Simon Michl

St. Ulrich in Greith

Hier befand sich einst Schloss Kopreinigg, als dessen Erbauer wird Ulrich in der Koprounik vermutet. Greith ist eine Abwandlung der mittelhochdeutschen Bezeichnung für ein Rodungsgebiet.

Das mindestens seit 200 Jahren nicht mehr existierende Schloss Kopreinigg auf einem Stich von Georg Matthäus Vischer aus dem Jahr 1681 | Foto: Vischer
  • Das mindestens seit 200 Jahren nicht mehr existierende Schloss Kopreinigg auf einem Stich von Georg Matthäus Vischer aus dem Jahr 1681
  • Foto: Vischer
  • hochgeladen von Simon Michl

St. Peter im Sulmtal

Die dem Heiligen Petrus geweihte Kirche gibt St. Peter seinen Namen: 1244 wurde erstmals eine „capella Sancti Petri iuxta Lindenberch“ erwähnt, unter der Herrschaft von Schloss Limberg.

Die Pfarrkirche St. Peter i.S. mit dem freistehenden Turm, der als Rest der Vorgängerkirche erhalten geblieben ist | Foto: Michl
  • Die Pfarrkirche St. Peter i.S. mit dem freistehenden Turm, der als Rest der Vorgängerkirche erhalten geblieben ist
  • Foto: Michl
  • hochgeladen von Simon Michl

Das Sulmtal stammt aus vorrömischer Zeit: Die Sulm bedeutet so viel wie „anschwellen“ im Keltischen und hieß bei den Römern „solva“, bei den Slawen „zuib“, im Lateinischen „sulpa“ und im Mittelhochdeutschen „sulba“.

Probiere auch unser Emoji-Quiz über Ortsnamen:

Ortstafel-Quiz – Teil 3: Vom Sulmtal bis in den Süden

Serie "Unsere Ortsnamen"


Alle Beiträge in der Serie findest du hier:
Zur Themenseite

Mehr Wissenswertes über unseren Bezirk:

Der Bezirk Deutschlandsberg in ganz, ganz vielen Zahlen
Deutschlandsberg: Land der Kirchen, Land der Schlösser
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

2 Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.