Serie "Unsere Ortsnamen"
Teil 5: Vom Laßnitztal bis in den Norden des Bezirks

- Die Laßnitz, hier bei Wettmannstätten, wurde 890 erstmals als "Luonzniza" erwähnt.
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Wir wohnen oder arbeiten dort und reden täglich darüber: Aber warum heißen die Orte, an denen wir leben, eigentlich so, wie sie heißen? MeinBezirk.at macht eine Tour durch den Bezirk Deutschlandsberg und erklärt dir Bedeutung und Herkunft der Ortsnamen.
BEZIRK DEUTSCHLANDSBERG. Der letzte Teil der Serie "Unsere Ortsnamen": Zum Abschluss geht es vom Laßnitztal weiter hinauf in den Norden des Bezirks Deutschlandsberg.
Frauental
An der Stelle von Schloss Frauenthal stand wohl einst der Nidrinhof, im slawischen „vdulenidvor“. Beides bedeutet niedrig gelegener Hof, da er am Fuße des Ulrichbergs lag. Daraus wurde 1267 erstmals „Vraundorf“. Bis 1956 hieß die Gemeinde allerdings noch Laßnitz, der Flussname kommt auf jeden Fall aus dem Slawischen („-itz“ für Bach) und bedeutet Waldbach, Wiesenbach, feuchte Wiese oder lichte Stelle im Wald. Frauental als auch Laßnitz wurden als Ortsnamen im Jahr 1100 erstmals urkundlich genannt.

- In Schloss Frauenthal (heute auf Deutschlandsberger Gemeindegebiet gelegen) liegen die Wurzeln vom Ort Frauental, der seit den 1950ern ohne "h" geschrieben wird.
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Groß St. Florian
Als „Gumbrahtdesteiden“ (Gumprechtstätten) wurde Groß St. Florian schon 1056 erstmals dokumentiert. 1136 wurde eine Floriani-Kirche erwähnt, 1380 der „forum sancti floriani“. Erst 1887 wurde St. Florian zu Groß St. Florian.

- Die Pfarrkirche Hl. Florian gibt dem Ort seinen Namen und das Feuerwehrmuseum.
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Hasreith
Auch Hasreith von „rasrewt“ deutet auf eine Rodung hin, ist allerdings ein zusammengesetztes Mischwort: aus dem slawischen „raz“ und dem bairischen „reuten“.
Wettmannstätten
Wettmannstätten tauchte 1286 erstmals auf, ein Mann namens Wetmar benannte die Siedlung „Wetmarstätten“. Erst seit der Gemeindekundmachung 1850 heißt die Gemeinde auch Wettmannstätten.
Preding
Die Ortsteile Leitersdorf (Leutold) und Wieselsdorf (Wilhelm) gehen wohl auf Personennamen zurück. Weniger eindeutig ist es beim Hauptort: Im 12. Jahrhundert erscheint erstmals „Prednich“, danach „Bredingen“, „Prethingen“, „Preting“ oder „Pröding“. Es geht wohl auf einen altgermanischen Namen (Protadius oder Prodo) zurück. Andere Quellen gehen von „breit“ aus dem Althochdeutschen oder „vorder“ vom slawischen „pret“ aus, woraus später „Vorderbach“ für Preding wurde.

- Im Predingbach könnten die Wurzeln des Ortsnamens liegen.
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St. Josef
Die Salzburger Ministerialfamilie der Rohrbacher erbaute im 14. Jahrhundert im heutigen St. Josef das Schloss Rohrbach, wo eine Kapelle stand – geweiht dem Heiligen Josef von Nazaret. Bis 1932 hieß die Gemeinde St. Josef bei Stainz, danach St. Josef-Weststeiermark. Heute lautet der offizielle Name St. Josef (Weststeiermark) – die einzige Gemeinde in Österreich mit Klammern im Namen.

- Etwas versteckt neben dem St. Josefer Ortszentrum liegt das Schloss Rohrbach.
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Oisnitz
Der Ort wurde 1186 als „Olsinize“ erstmals erwähnt. Es hat einen slawischen Ursprung und kommt von „olšje“ für Erlenwald.
Lannach
Lannach kommt einerseits von den früheren Grundherren, den Lunnachern, benannt nach der Lahn, die durch den Ort fließt (das „a“ wurde in einer Urkunde fälschlicherweise als „u“ gelesen). Lahn kommt vom keltischen Wort für träges Wasser, die zweite Silbe in Lannach geht auf „Ache“, ein altes Wort für Bach, zurück. Neuere Forschungen weisen auf einen slawischen Ursprung von „lunjach“ hin, was bedeutet: Ort, wo Greifvögel vorkommen.

- Der Lahnbach im Norden der Gemeinde hängt mit dem Lannacher Orts- und Adelsnamen zusammen.
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