Vortrag Viana Styria
Über das Leben von Hans Tauber

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Als Wahl-Stainzer und Gerichtsadjunkt am Bezirksgericht Stainz widmete sich Hans Tauber akribisch auch der Heimatforschung. Daneben schuf er als Künstler eine Vielzahl an Ansichten bedeutsamer Gebäude und Landschaften.

STAINZ - Einen Wahl-Stainzer zu seinem 110. Todesstag in seiner Heimat etwas bekannter zu machen war der Ansatz von Karl Dudek, Obmann des historischen Vereins Viana Styria, für seinen Vortrag über den Heimatforscher, Numismatiker, Maler und Landesgerichtsrat Hans Tauber. Sehr zu seiner Freude konnte der Vortragende mit Urenkelin Regina Fischleder, Urenkel Ferdinand Fischleder, Ururenkelin Felicita Fischleder und den Urenkelinnen Hannah und Melanie Nachkommen der Familie Tauber in Stainz willkommen heißen. „Ich befasse mich seit 43 Jahren mit Hans Tauber“, bedankte sich Karl Dudek für die freundliche Unterstützung durch die Familie. „Wenn man in Stainz etwas über die Vergangenheit wissen will, ist man bei ihm richtig“, bestätigte „StainZeit“-Frontmann Peter Nöhrer die Expertise des Referenten.

Wahlheimat Stainz

Das Erforschen von familiären Zusammenhängen kann durchaus als fordernd bezeichnet werden. Das Kramen in Matriken, das Stöbern in Urkunden und das Blättern in alten Zeitungen verlangen viel Geduld und Engagement ab.  Samuel Tauber, der Vater von Hans Tauber, war als Schriftsteller und Börsensensal in Adelskreisen bestens bekannt. Die Mutter war Louise Edle von Hönigsberg aus dem begüterten Geschlecht der Hönigsberger. Gemeinsam hatten sie die Kinder Hans, Nina-Anna, Henriette, Melanie und Felix. Hans Tauber war der Erstgeborene der Familie, der in seinen Jugendjahren Künstler werden wollte. Auf Drängen des Vaters entschied er sich jedoch für ein Jus-Studium, das er in Wien begann und 1877 in seiner neuen Heimatstadt Graz abschloss. Es war der praktische Arzt Johann Machan, der Hans Tauber nach Stainz brachte. 1884 ehelichte Hans Tauber die deutlich jüngere Anna Leopold, eine Gastwirts- und Fleischertochter aus Stainz. Der Ehe entsprangen die Töchter Marianna und Margarethe. Unweit der Johannesquelle in Bad Sauerbrunn errichten sie die als Pension genutzte Villa Tauber, in der Gäste Logis nehmen konnten.

Exakte Skizzen

Seine Tätigkeit als Gerichtsadjunkt am Bezirksgericht Stainz befeuerte seine Leidenschaft zur Heimatforschung. Ganz besonders war es ein Münzfund in Stainz, der ihn entflammte und ihn zur Erforschung von Grabhügeln rund um Stainz animierte. Was ihn dabei auszeichnete: Er skizzierte das Gesehene akribisch in seinen Aufzeichnungen. Grabfunde in Pichling, Ettendorf, Teipl und Wetzelsdorf sind genau dokumentiert und nachzuempfinden. Die Örtlichkeiten dürften sehr wahrscheinlich auf die Fußwanderungen vom Bahnhof Lannach nach Stainz zurückzuführen sein. Sehr eng arbeitete er in dieser Zeit mit dem Joanneum in Graz zusammen, dem er auch historische Beigaben wie Gläser, Vasen oder Gefäße, aber auch einen zweiten Goldmünzenfund zukommen ließ.

Naturgetreue Ansichten

Nie ganz verdrängen konnte er auch bei seiner Arbeit als Gerichtsadjunkt, Untersuchungsrichter und späterer Landesgerichtsrat die Malerei. Er hat im Raum München unter Mauak bei Keller-Reutlingen studiert und war unter dem Pseudonym Schrotthof Mitglied der Vereinigung Bildender Künstler in der Steiermark tätig. Nachzuweisen ist die Zusammenarbeit mit Kunsthistoriker Robert Graf, Schriftsteller Alexander Roda Roda und weiteren namhaften Künstlern. Seine ersten Arbeiten signierte er mit Namen und Datum, in der Folge fertigte er seine Zeichnungen und Bilder mit den ineinander geschlungenen Initialen H und T. Aus vielen seiner naturgetreuen Werke lassen sich die Ansichten aus dem Stainzer, aber auch dem Grazer Raum nachweisen. Er bereiste aber auch Länder wie Italien, Norwegen oder Deutschland. Im Gebiet München lässt sich seine Mitarbeit an der Zeitung „Jugend“ (Heft 37, 1901) aus der Landschaftsmalschule Keller-Reutlingen herauslesen. „Er war mehr Künstler, als Landesgerichtsrat“, deponierte Karl Dudek seine Bitte, bei nicht klar zuordenbaren Bildern aus dem vorigen Jahrhundert kontaktiert zu werden.

St. Peter-Friedhof Graz

Hans Tauber starb am 16. Dezember 1913 in Graz. Keineswegs wurde er – wie fälschlich berichtet – in einem Armengrab beigesetzt. Als Nachweis dafür legte der Referent die Begräbnisrechnung über stattliche 1.385,38 Gulden vor. Das Grab befindet sich im evangelischen Teil des Grazer St. Peter-Friedhofs. „Alle freiwilligen Spenden von heute“, versicherte Karl Dudek abschließend, „kommen dem Breitpfeiler-Projekt in Osterwitz zugute.“

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