Unterkunft im Schilcherlandhof.
Ukrainische Vertriebene in Stainz

Rundgang durch Stainz für die Vertriebenen | Foto: Gerhard Langmann
5Bilder
  • Rundgang durch Stainz für die Vertriebenen
  • Foto: Gerhard Langmann
  • hochgeladen von Gerhard Langmann

Viele schreckliche Schilderungen prasseln im Fernsehen, im Radio oder in sozialen Medien auf eine völlig überraschte österreichische Öffentlichkeit. Mit der Ankunft von 15 Jugendlichen und zehn Erwachsenen in Stainz wird bewusst, dass wir vor einer gesamteuropäischen Herausforderung stehen.

STAINZ. „Wir haben einen Geburtstag in der Westukraine gefeiert“, spricht Evgenij Avramenko aus Kiew von einem Familienfest, das durch die Meldungen vom Krieg urplötzlich zu einem Schreckenserlebnis wurde. Der spontane Entschluss: Familienmitglieder und Freunde zusammenraffen und über die Grenze fliehen.

„Wir haben einen Tag gewartet“, sieht sich Evgenij Avramenko noch in einer guten Lage. In vergleichbaren Fällen dauerte die Wartezeit in der Kälte mitunter drei Tage. Nach 38 Stunden durchgehender Fahrt landeten die Flüchtlinge in Stainz, wo sie – ohne um Kosten gefragt zu werden - in der Frühstückspension des Schilcherlandhofs Schaar eine Bleibe fanden. Der Kontakt lief über Franz Kapaun, Geschäftsführer der Agrica Agrarhandels GmbH Graz und Arbeitgeber von Evgenij Avramenko.

Sofortige Hilfe

Mit Vorstandskollegin Sanaa Saha und Dolmetscherin Natalja Paschek aus Grafendorf stellte Irmgard Kratochwill vom Verein „Gemeinsam in Stainz“ umgehend einen Kontakt zu den Ukrainern her. „Wie alt sind die mitgekommenen Kinder?“, fragte sie beim Kindergarten, der Volks- und der Mittelschule wegen eines möglichen Einstiegs in die entsprechende Altersstufe an. Des Weiteren überreichte sie als Ersthilfe Einkaufsgutscheine der „Stainzer Wirtschaft“ und informierte sie über die Möglichkeit, sich testen oder impfen zu lassen. Auch fädelte sie die Meldeformalitäten für das Land Steiermark ein.

„Wir werden Bücher zur Verfügung stellen“, bot sie die Möglichkeit zu Deutschkursen an. Die Spontanaktion: Die Mitglieder der Gruppe wurden durch Stainz geführt, um ihnen die wichtigsten Punkte zu zeigen. Beim Rathaus gesellte sich Bürgermeister Walter Eichmann dazu, der sich über die Situation informieren ließ. Als kleinem Willkommensgruß lud er sie zu einem Getränk in die „Mühle“ ein.

Bürgermeister Walter Eichmann diskutierte mit den Ukrainern | Foto: Gerhard Langmann
  • Bürgermeister Walter Eichmann diskutierte mit den Ukrainern
  • Foto: Gerhard Langmann
  • hochgeladen von Gerhard Langmann

Es sind noch mehr Flüchtlinge auf dem Weg nach Stainz. „Wir können neben den Zimmern in der Frühstückspension das ehemalige Ärztehaus in Mettersdorf und die ehemalige Post in Stainz als Unterkunft anbieten", so Irmgard Kratochwill.  Allerdings, so die Einschränkung, müssten da erst Notschlafstellen eingerichtet werden. „Mit dieser Freundlichkeit hätten wir nicht gerechnet“, zeigte sich Irena Avramenko in gutem Deutsch angetan von der Aufnahme. Ein klarer Zukunftsplan sei nicht vorhanden, da müsse die Entwicklung der nächsten Zeit abgewartet werden.

Irmgard Kratochwill von "Gemeinsam in Stainz" stellte Erstkontakt her | Foto: Gerhard Langmann
  • Irmgard Kratochwill von "Gemeinsam in Stainz" stellte Erstkontakt her
  • Foto: Gerhard Langmann
  • hochgeladen von Gerhard Langmann

Zum Abschluss ein Hilferuf von „Gemeinsam in Stainz“: An Betten, Bettwäsche, Handtüchern, Kleider, Geschirr oder Spielzeug besteht großer Bedarf. Ebenso willkommen sind Instrukteure in Deutsch oder Geldspenden auf das Vereinskonto IBAN AT22 1420 0200 1096 8594. Ein dazu passender Termin:
Am 13. März findet vor der Pfarrkirche Stainz um 17 Uhr eine ökumenische Gebetsstunde für die Ukraine statt.

Dieser Artikel könnte dich ebenso interessieren:

<div data-article-earticle="5194537" data-article-earticle-layout="default">Frauental hilft Ukraine-Flüchtlinge</div>

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.