Teil 2 am 29. Februar
Viana Styria mit einem Vortrags-Doppel

Steinbruch mit Marmorschicht | Foto: KK

Profunde Information für die Mitglieder: Viana Styria mit Obmann Karl Dudek stellte einen Film über die Herstellung von Kalk vor und präsentierte den Vortrag von Hans Eck über das Thema Mineralienfunde in unserer Region.

Die monatlichen Stammtische im historischen Verein Viana Styria im Gasthof Nabernik dienen zum einen zum persönlichen Gedankenaustausch, zum anderen aber zur Wissensvermittlung zu bestimmten Themenkreisen. Zweiteres wurde am vergangenen Donnerstag mit dem Film von Karl Dudek über die Kalkherstellung abgedeckt. „Viele Fundorte liegen in unserer Region“, verwies der Obmann auf die Grabungen vom Reinischkogelgebiet bis zum Bachern-Gebirge. Oft und oft ging die Kalkproduktion mit dem Abbau von kristallinem Marmor einher. Bei der Herstellung von Kalk bedienten sich die Arbeiter einer Zwei-Ofen-Strategie. Während der eine Ofen in etwa einer Woche ausgekühlt wurde, kam der zweite Ofen in unmittelbarer Nähe zum Einsatz. Die Konsequenz war, dass ohne Unterbrechung produziert werden konnte. Der Bedarf an Kalk war enorm, wenn man an die riesigen Bauten, Kirchen und Gebäude denkt. Bei den Bauarbeiten in Friesach, die nach geschichtlichem Vorbild erledigt werden, erfolgt die Kalkherstellung nach mittelalterlichem Muster. Auch eine archäologische Erkenntnis: In vielen Gegenden befanden sich Kalkofen, Kohlenmeiler und Glasfabrik in unmittelbarer Nähe, was für einen enormen Holzverbrauch sorgte. Ein Faktum dazu: Pro Brand musste der Ofen auf rund 1.000 Grad erhitzt werden, das erforderte einen Holzaufwand von siebzig Kubikmetern. Als Termin: Viana Styria plant Ende März eine geführte Wanderung zu gut erhaltenen Spuren in der Wiel.

Interessante Funde

Tags darauf lud der Verein zum Vortrag von Hans Eck in den Musiksaal der Mittelschule St. Stefan ein. Der Referent ist seit fünfzig Jahren Sammler von Mineralien und Besitzer der wohl wertvollsten Mineraliensammlung in der Weststeiermark. „Mir geht es um eine ganzheitliche Sicht“, wollte er Geologie, Mineralogie und Bergbaugeschichte keinesfalls trennen. „Es gibt noch viel Unentdecktes“, sprach er die Leistung jener Menschen an, die Steine gebrochen, Erze gesucht oder Mühlsteine gewonnen haben. Den Anfang machte der Referent am Dietenberg bei Ligist, wo Staurolith-Kristalle zu finden sind. Funde von Rauchquarz aus 1885 finden sich im Besitz des Joanneums. Hämatit wiederum wurde – wie aufgelassene Pingen belegen - auf der Pack gefunden. Mit prächtigen Rauchquarz- und Bergkristallen kann auch die Hebalm von der Freiländeralm aufwarten. Ein Mühlsteinabbau wurde jüngst in Vocheraberg entdeckt, an der Fundstelle lässt sich jeder Arbeitsschritt nachvollziehen. Schließlich erwähnte der Vortragende den Stainzer Matthias Joseph Anker, nach dem das Erz Ankerit benannt wurde.
Seine Fortsetzung findet der Vortrag von Hans Eck am 29. Februar (19 Uhr) im Musiksaal der Mittelschule St. Stefan.

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