Podiumsdiskussion im Dachbodentheater Stainz
Infos zur EU-Wahl aus erster Hand

Das Publikum zeigte sich sehr interessiert
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Gleich vorweg: Eine derart disziplinierte Diskussion, die dennoch keine Antworten schuldig blieb, würde mancher TV-Konfrontation guttun. Mit Felix Schmid (SPÖ), Thomas Waitz (Die Grünen), Anita Höller (ÖVP), Georg Mayer (FPÖ) und Julia Reichenhauser (Neos) waren die Kandidaten der wesentlichen politischen Kräfte Österreichs im Dachbodentheater anwesend. Als Vertreter der Jugend nahmen Fabian Zink (BORG Leibnitz) und Max Tieber (HAK Leibnitz) an der Diskussion teil. Initiiert und moderiert wurde der Abend von Michael Stieber, Nachrichtenredakteur von Life Radio Tirol.
Gleich bei der Einstiegsfrage nach dem Grund der Kandidatur kamen die unterschiedlichen Standpunkte durch. „Es funktioniert nur eine große, gemeinsame Lösung“, redete Julia Reichenhauser (22) den Vereinigten Staaten Europas das Wort. Europa sozialer zu machen und von der Dominanz von Banken und Konzernen zu befreien nannte Felix Schmid (23) als seine Motivation. Um die typischen Grün-Anliegen Tierschutz, Klima, Landwirtschaft und Agrarreform ging es Thomas Waitz (45), seit 2017 EU-Abgeordneter. „Ich will die Vorteile der EU vermitteln“, verlegte sich Anita Höller (34) auf die wirtschaftliche Seite. „Europa ist mehr als die EU“, verlangte Georg Mayer (45), seit 2014 im Europaparlament, dass Österreich bei Entscheidungen vorne mitspielen soll.
„Vieles passt uns nicht an der EU“, deponierten die beiden Schüler, sie dennoch auf keinen Fall auflösen zu wollen, sei sie doch eine Selbstverständlichkeit und ein großes Friedensprojekt. Ob im Freundeskreis viel über die EU gesprochen werde? Von Jugendlichen in unserem Alter eher nicht.
In der Folge konnten sich die Besucher mit Fragen an eine Diskutanten wenden, ein paar seien hier angeführt. Eine europäische Armee? „Die Neutralität ist durch EU-Bestimmungen bereits ausgehöhlt“, fand Julia Reichenhauser. Einzig klar dagegen sprachen sich Anita Höller und Georg Mayer aus. Beibehaltung der Einstimmigkeit? Vom strikten Nein der FPÖ über das „nicht für alle Bereiche“ bis zum offenen Ja waren alle Antworten dabei. Warum wird bei sozialen Themen derart gespart? Klare Antwort: Soziales obliegt den Mitgliedsstaaten. Warum stures Wachstumsdenken? Ohne Wachstum geht wenig weiter, am wenigsten bei weniger entwickelten Staaten. Was denkbar wäre: die Entkoppelung von Wachstum und Ressourcenverbrauch.
In einer letzten Antwortrunde konnten die Kandidaten ihre wichtigsten Erwartungen artikulieren. Sie deckten sich im Wesentlichen mit den bereits getätigten Aussagen. Der wichtigste Appell: Bitte unbedingt wählen gehen!

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