Wahltag ist Zahltag

Als Gemeinderat von Deutschlandsberg sehe ich mir hin und wieder an, was in anderen Gemeinden geschieht.

Wie auch bei der am vorigen Sonntag in Pölfing-Brunn stattgefundenen Gemeinderatswahl.

Denn so oder so ähnlich wie in der Überschrift angeführt, war anzunehmen, dass die Bürger/innen bei der Gemeinderatswahl in Pölfing-Brunn der damaligen Bürgermeisterpartei (SPÖ) einen Denkzettel für die verfehlte Finanzpolitik der letzten Jahre erteilen würde.
Und wie es bei vielen Gemeinderatswahlen immer wieder vorkommt waren viele politische Funktionäre über den Ausgang der Wahl überrascht.
Denn aus dem zu erwartenten Denkzettel ist gerade einmal ein Spickzettel geworden.
Wieder einmal haben die Bürger/innen bewiesen, sieht man sich das Wahlergebnis an: Dass man als Partei (SPÖ) und deren Verantwortlichen Politiker Millionen an Steuergelder verschleudern kann, ohne dass man mit weitreichenden Konzequenzen rechnen muss.
Denn allen Prognosen zum Trotz konnte die ehemalige Bürgermeisterpartei (SPÖ) aber auch die damalige zweitstärkste Kraft (ÖVP) in Pölfing-Brunn ihre Wählerschaft motivieren, zu den Wahlurnen zu kommen.
Statt das Fehlverhalten dieser Parteien abzustrafen und ihre Stimmen der dritten Partei, in diesem Fall der FPÖ, die bei dieser Wahl dass erste Mal angetreten ist, zu geben, waren die Bürger/innen der Meinung, es ist besser, alles beim Alten zu lassen.
Unter dem Motto „ Was der Bauer nicht kennt isst er nicht „ !
Dass genau diese Bürger/innen deshalb massive Einschnitte hinnehmen müssen scheint eigentlich niemanden zu interessieren.
Genauso wenig, dass die wahrscheinlich alte/neue Gemeindeführung mit dem eigenem Finanzaufkommen der Gemeinde die fehlenden Millionen aus eigener Kraft nicht zurückzahlen kann.
Oder dass alle Verantwortlichen, sei es bei den Bezirks- oder Landesparteien seitens der SPÖ und ÖVP jahrelang den Kopf in den Sand gesteckt haben.

Denn erst als der Schuldenberg nicht mehr zu verheimlichen war wurde mit Widerwillen ein Regierungskommissär eingesetzt.
Und um diesen Minusstand von gut 11 Millionen Euro inklusive der Haftungen zu bereinigen, werden natürlich alle Steuerzahler der Steiermark zwangsverpflichtet.

Würde man dies als Chef/in eines Klein oder Mittelbetriebes machen, gebe es natürlich keine finanzielle Unterstützung seitens des Landes.

Eher eine Strafanzeige!

Vielleicht sollten sich die Wähler/innen, die immer die gleichen Parteien wählen, fragen, was passiert den damaligen Verantwortlichen, die dieses Desaster verursacht haben.

Sieht man sich aktuelle bzw. ähnliche Fälle(Fohnsdorf) an, wird eine Decke des Schweigens über alles gebreitet und schlussendlich hat keiner Schuld.

Was für mich als Gemeinderat aber immer kurios bei solchen Ergebnissen ist ,dass genau die Menschen, die immer die gleichen Parteien wählen, auch am meisten kritisieren und jammern, wenn alles teurer wird und es auf Grund verfehlter Finanzwirtschaft in allen Bereichen ihrer Gemeinde zu massiven Einschnitten kommt.
So kann man dem neuen Gemeinderat in Pölfing Brunn nur mehr viel Glück beim Neustart wünschen und hoffen, dass es diesmal keine Ausgrenzungspolitik seitens der SPÖ mehr gibt.

GR Alfred Klug

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