Nachwuchsfußball
Ein Jahr MTSV Südwest – und schon Steirischer Meister

- Im Stadion Hollenegg wurde der Meistertitel in der Leistungsklasse nach der letzten Runde gefeiert.
- Foto: MTSV Südwest
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Die neue Jugendfußball-Kooperation MTSV Südwest hat ihre erste Saison gespielt. Die U16 holte auf Anhieb den Steirischen Meistertitel in der Leistungsklasse – obwohl man beim Start eine zusammengewürfelte Truppe hatte.
SÜDWESTSTEIERMARK. „Am Anfang sind wir ausgelacht worden. Viele haben gefragt, was wir in der Leistungsklasse verloren haben, warum wir mit den Jungs dorthin gehen“, erinnert sich Gerald Kriebernegg zurück. Vor einem Jahr startete der neue MTSV Südwest in seine erste Saison im Jugendfußball. Die beiden sportlichen Leiter Kriebernegg und Patrick Knappitsch entschieden sich, von der U14 bis zur U18 mit allen Teams in der Leistungsklasse zu starten – und die U16 wurde sofort Meister.

- In Gleinstätten sicherte sich die U16 den Steirischen Meistertitel – hier beim Jubel mit Gerald Kriebernegg (links vorne)
- Foto: MTSV Südwest
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Im MTSV (Mit Teamspirit voran) Südwest haben sich 2024 elf Vereine aus dem Bezirk Deutschlandsberg und vier Vereine aus dem Bezirk Leibnitz zusammengeschlossen, um gemeinsam im Jugendfußball anzutreten. An einen Meistertitel in der Leistungsklasse, der höchsten steirischen Nachwuchsliga, gleich in der ersten Saison hatte damals keiner gedacht. „Ich hab selber mal tief gestapelt. Wir hatten keine Leistungsträger drinnen“, sagt Kriebernegg. „Aber wir sind Meister geworden durchs Kollektiv. Nicht weil wir die Besten waren, aber das Kollektiv haben wir am besten hinbekommen.“ Dabei haben viele junge Kicker vorher noch nie zusammen gespielt.
„Das Gesamtpaket hat einfach gepasst, was in so einem Jahrgang nicht üblich ist, weil die verschiedensten Kicker zusammengekommen sind, die sich vorher gar nicht gekannt haben.“
Gerald Kriebernegg, sportlicher Leiter MTSV Südwest
Zusammenarbeit über Bezirksgrenzen
Die meisten kommen vom JAZ West (Deutschlandsberg, Frauental, Groß St. Florian, Bad Gams) und vom NZ Sulmtal (Bad Schwanberg, Pölfing-Brunn, St. Martin, St. Peter, Grenzland, Wies). Dazu kommen Spieler aus Eibiswald, Gleinstätten und St. Andrä. „Viele haben die letzten Jahre schon Leistungsklasse gespielt, die anderen aber nicht. Deswegen war das ja so schwer“, erzählt Kriebernegg. „Aber das hat super funktioniert. Von den Besseren zu den Schwächeren oder Jüngeren war da nie ein Gehässigkeit da, sondern sie haben sich gegenseitig immer voll respektiert.“

- Ganz nach dem Motto "Mit Teamspirit voran" formte die U16-Meistermannschaft eine echte Einheit.
- Foto: Joris Stiegler/Günther Zwetti
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Gespielt wurde in Bad Schwanberg, Gleinstätten, Deutschlandsberg, Pölfing-Brunn und Eibiswald. Als Trainer fungierte mit Damijan Perus ein ausgewiesener Fachmann in der Region.

- Im MTSV Südwest haben sich 15 Vereine aus Deutschlandsberg und Leibnitz zusammengetan.
- Foto: Michl
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Dazu kam ein sportlicher Lauf: Den gesamten Herbst blieb die U16 ungeschlagen. „Wir haben auch Spiele gewonnen, wo wir eigentlich schwächer waren, aber der Gegner nicht getroffen hat“, sagt Kriebernegg. „Es hat so sein sollen.“ Auch die erste Saisonniederlage gleich zum Frühjahrsstart brachte die Mannschaft nicht auseinander und so fixierten sie bereits vier Runden vor Schluss den Meistertitel. Später wurde auch die U14 Meister im Gebiet West.
Souveräner Meistertitel
Mit einem Vorsprung von zwölf Punkten auf den Vizemeister, das Fußballcollege Leibnitz, und einem Torverhältnis von +100 holte sich die MTSV Südwest U16 den Titel.

- Torschützenkönig: Simon Krasser netzte ganze 34 Mal.
- Foto: Joris Stiegler/Günther Zwetti
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Herausgestochen ist dann doch einer: Simon Krasser aus Bad Schwanberg erzielte 34 Tore in 20 Spielen. Er spielt auch schon Unterliga bei den Erwachsenen, andere haben es in den Regionalligakader vom DSC geschafft. „Spieler profitieren vom Zusammenschluss zum MTSV“, meint Kriebernegg. „Hier können sie sich mit den Besten messen und wachsen. So war das bei einigen, wo gesagt wurde: ‚Der ist zu schwach‘.“ Fußball ist und bleibt halt doch ein Mannschaftssport. „Ich bin jetzt über 20 Jahre im Jugendbereich tätig, da können mir nicht mehr viele was erzählen“, lacht der ehemalige Kicker.
Nicht immer läuft alles glatt
Die Zusammenarbeit mit 15 Vereinen im MTSV funktioniere nicht überall wie gewünscht, der Kern besteht aber ohnehin aus JAZ West und NZ Sulmtal, wo auch die meisten ausgebildeten Trainer sind. Die größte Herausforderung seien für Kriebernegg die Eltern, egal wo: „Wenn’s zehn Minuten mit dem Auto zum Training sind, ist es zu weit, wenn der Bub nicht mit dem Radl zum Training fahren kann, kommt er nicht“, erzählt der Schwanberger. „Man könnte selber mal die Ärmel aufkrempeln und vielleicht Fahrgemeinschaften gründen. Oder man schlägt den einfachen Weg ein und sagt: Es geht nicht. Entweder will ich oder ich will nicht.“

- Zum Saisonabschluss wurde am letzten Wochenende in Lignano gefeiert.
- Foto: MTSV Südwest
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Der sportliche Leiter des MTSV muss jetzt auch als Coach der U16 übernehmen, weil Meistertrainer Perus in seine Heimat Dravograd geht. „Ich finde derweil keinen, zumindest im Herbst, dann schauen wir weiter – langweilig wird mir auf keinen Fall in der neuen Saison“, lacht Kriebernegg.
So hat die Zusammenarbeit über Bezirksgrenzen angefangen:
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