Es schaut gut aus für den steirischen Wein

Weinbaudirektor Werner Luttenberger hofft auf einen außergewöhnlichen Jahrgang. | Foto: KK
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Wir befragten Weinbaudirektor Werner Luttenberger zur aktuellen Situation im Weinbau, den kommenden Jahrgang und das Johannisber-Püree im Schilcher eines Weinbaubetriebes im Bezirk Deutschlandsberg.

Wie hat sich der heurige beständig heiße Sommer auf das Gedeihen der Weintrauben ausgewirkt?

Nach dem doch eher schwierigen Jahrgang 2014 sind wir optimistisch in das neue Weinjahr gestartet. Die Steiermark war, im Gegensatz zu anderen Weinbauregionen, von der Trockenheit wenig bis gar nicht betroffen und daher erwarten wir mengen- und auch qualitätsmäßig einen sehr guten Jahrgang.


Im Gegensatz zum Vorjahr scheint ja die aktuelle Lese in geordneten Bahnen zu verlaufen. Verschiebt sich durch den heißen Sommer die Lese nach vorne?

Die Lese hat gerade einmal mit den Frühsorten begonnen, die Hauptlese wird in etwa zwei Wochen starten. Aktuell sind die Trauben äußerst gesund, die Zuckergradationen sind bereits jetzt größtenteils im Bereich des Qualitätsweins angesiedelt. Jetzt kommt es darauf an, wie sich die Wetterlage weiter entwickelt, optimistischer Weise gehen wir davon aus, dass der Jahrgang uns viel Freude bereiten wird.

Kann man schon einen Ausblick auf den Junker bzw. auf den nächsten Jahrgang machen?

Noch ist es zu früh über den fertigen Wein zu sprechen, aber die am Rebstock hängenden Weintrauben präsentieren sich mit hohen Zuckergehalten bei ausreichender aber harmonischer Säure und sehr guter Fruchtausprägung.
Der Steirische Junker – die bekannteste Jungweinmarke Österreichs – wird wieder ein Vorbote des neuen Jahrgangs sein. Sein Geheimnis werden wir am Mittwoch, dem 4. November lüften.

Wird der Skandal um jenen Weinbauern aus dem Bezirk Deutschlandsberg, der beschuldigt wird, seinen Schilcher mit Johannisbeere-Püree vermischt zu haben, Ihrer Meinung nach ein schräges Licht auf die doch sehr renommierte Winzerschaft und die anstehenden Weinfeste, wie z.B. "Sturm auf den Schilcher" werfen?

Grundsätzlich ist eine solche Verfälschung durch einen einzelnen Weinbauern absolut zu verurteilen. Leider wirft das auch ein schräges Licht auf alle Schilcherbauern. Auf der anderen Seite stehen über 400 ehrliche Weinbauern, die den Konsumenten jetzt ihre Unschuld erklären müssen. Aus meiner Sicht muss dieser Vorfall genauestens aufgeklärt und auch veröffentlicht werden.

Sind jetzt insgesamt verschärfte Überprüfungen in der Weinwirtschaft zu erwarten?

Da sich dieser Vorfall bereits vor einigen Monaten ereignet hat, wurde bereits darauf reagiert. Die Weinaufsichtsorgane haben eine große Anzahl an Schilcherproben gezogen und bei keiner einzigen ist ein ähnlicher Verdacht aufgetreten! Es handelt sich also um einen Einzelfall.

Wissen Sie, ob besagter Weinbaubetrieb geschlossen wird, bzw. welche Konsequenzen der Weinbauer jetzt zu erwarten hat?

Welche Konsequenzen für den Betrieb zu erwarten sind, werden die Gerichte klären müssen.

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