EU-Projekt „Kindersicherheit macht Schule“

Die Projektgruppe mit BH Müller, Hanns-Peter Iber, Dr. Böhmann, Sabrina Rolfes, Gabriele Blaschitz, Sabine Distl, Kristina Töpfer, Arnold Eckardt, BGM Niggas, Dr. Mileder, Helena Kunstin, Insa Nessen, Brigitte Stricker, BGM Thölstedt
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Mit einem lachenden und einem weinenden Auge nimmt die Delegation der österreichischen EU-Projektpartner des Comenius Regio Projektes „Kindersicherheit macht Schule“ Abschied. Im Rahmen des Programms für lebenslanges Lernen wurden in zweijähriger intensiver Zusammenarbeit mit den Partnern aus Delmenhorst (Niedersachsen) wertvolle Unterlagen zum Thema Kindersicherheit für die Kinder, Lehrer und Eltern von Volks- bzw. Grundschulen entwickelt. Der Erfolg des Projekts, der kulturelle Austausch und die entstandenen freundschaftlichen Bande verursachen das lachende Auge. Für das weinende sorgt die Abschiedsstimmung, die dieser – laut Projektplan – letzte Besuch in Norddeutschland mit sich bringt.
Wo lauern Gefahren für Kinder in der Schule, am Schulweg, beim Sport oder auch zu Hause? Was können Kinder selbst tun bzw. beachten, um Unfälle zu vermeiden? Viele Antworten auf diese Fragen geben die gemeinsam erarbeiteten Unterlagen des deutsch-österreichisches EU-Projekts Comenius Regio zum Thema „Kindersicherheit macht Schule“.
Im Rahmen des Projektes haben die Stadt Delmenhorst, die Grundschule an der Beethovenstraße (GSB), das Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung (DIG) und der Verein Gesundheit im Kindesalter (GiK) auf deutscher Seite und die Marktgemeinde Lannach, die Volksschule Lannach, die Bezirkshauptmannschaft Deutschlandsberg sowie der Verein GROSSE SCHÜTZEN KLEINE (GsK) auf österreichischer Seite Unterrichtsmaterialien entwickelt und im „Echtbetrieb“ erprobt.
„Unfälle im Kindesalter sind die Todesursache Nr. 1. Unser Projekt soll helfen, Kinder und Eltern für mehr Kindersicherheit zu sensibilisieren“, so Dr. Hans Böhmann, Chefarzt der Kinderklinik in Delmenhorst und Vorsitzender von GiK. „Wir wissen von unserer Arbeit in Österreich, dass Kinder selbst sehr viel zur Sicherheit beitragen können, wenn sie wissen, worauf sie achten müssen“, so Sabine Distl von GROSSE SCHÜTZEN KLEINE, die das EU-Projekt koordiniert.
Die Projektteams haben Unterlagen zur Kindersicherheit in der Schule, auf dem Schulweg, beim Sport und für zu Hause für die vier Schulstufen der Volks- bzw. Grundschule erarbeitet, die sowohl in Deutsch, Mathematik, Musik als auch im Sachunterricht und Sport verwendet werden können. „Bei unserer fruchtbaren Arbeit konnten wir viele Ideen aufgreifen und in die Entwicklung der Unterlagen für die Kinder, die Leitfäden und Hintergrundinformationen für die Lehrkräfte einfließen lassen“, zeigt sich Dipl. Päd. Brigitte Stricker, Direktorin der Volksschule Lannach, begeistert. „Besonderen Wert haben wir dabei auf die praxisorientierte Aufbereitung und die erlebnishafte Vermittlung des für die Kinder so wichtigen Sicherheitswissens gelegt“, ergänzt Frau Dir. Stricker, die sich bei dieser Gelegenheit auch für die tolle Unterstützung seitens des Lehrerkollegiums der Volksschule Lannach als auch der Grundschule an der Beethovenstraße – unter der Leitung von Rektorin Insa Nessen – bedanken möchte.
Bürgermeister Josef Niggas, der am Projekt engagiert mitarbeitete, appelliert an alle Eltern, Schul- und Kommunalverantwortlichen in Deutschland und Österreich dem Thema Kindersicherheit und Unfallverhütung noch mehr Aufmerksamkeit zu widmen, die in diesem Projekt entwickelten Unterlagen sinnvoll zu nützen und somit durch erfolgreiche Prävention von Unfällen nicht nur persönliches Leid und Schmerzen sondern auch finanzielle Belastungen der betroffenen Familien und der Allgemeinheit zu ersparen.
„Mit dem Projekt ‚Kindersicherheit macht Schule‘ ist uns ein beispielhafter Brückenschlag von Lannach und dem KinderSicheren Bezirk Deutschlandsberg nach Delmenhorst in Niedersachsen gelungen“, meint dazu Bezirkshauptmann HR Dr. Helmut-Theobald Müller. Und weiter: „Denn Kindersicherheit ist überall ein wichtiges Thema, egal ob in einer österreichischen Marktgemeinde mit rund 3500 Einwohnern und beständigem Wachstum oder in einer mittelgroßen, deutschen Stadt mit mehr als 70.000 Einwohnern, besonderen wirtschaftlichen Herausforderungen und einer multikulturellen Gesellschaft.“ Beide Gemeinden verbindet die Begeisterung mit der die Kinder, Lehrerinnen und Lehrer das Thema und die Inhalte des Projekts „Kindersicherheit macht Schule“ angenommen haben. „Dies erklärt auch den Erfolg dieses Projekts und ‚schreit‘ förmlich nach einer Fortsetzung“, meint BH Müller.
Nun erhielten die Kinder der Grundschule an der Beethovenstraße für ihre zweijährige Kindersicherheitsarbeit im Beisein von Bürgermeister Hermann Thölstedt, Rektorin Insa Nessen sowie den österreichischen Ehrengästen in einer herzlichen Zeremonie die Urkunden überreicht. Besonders beeindruckt hatte die Kinder während der Arbeiten der letzten zwei Jahre der Eierhelmtest. Ein Mädchen meinte dazu: „Ich habe gar nicht gewusst, dass ein Radsturz zu so schweren Kopfverletzungen führen kann. Jetzt sage ich auch zu meinen Eltern, dass sie beim Radfahren immer einen Helm tragen müssen.“
Gefragt, was sich die Delmenhorster Kinder für mehr Sicherheit wünschen würden, war ganz klar: Mehr Radarkontrollen vor der Schule und dass die Polizei für Schnellfahren auch Strafzettel verteilt.
Die beiden Projektkoordinatorinnen Sabine Distl für Österreich und Stella Buick für Deutschland sind sich einig: „Wir wünschen uns, dass alle deutschen und österreichischen Grund- bzw. Volksschulen diese Unterlagen aufgreifen, damit arbeiten und so mithelfen, die Anzahl der Kinderunfälle zu reduzieren.“

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