Johannes Silberschneider & Stub'n Tschäss in Stainz
Begeistertes Publikum in ausverkaufter "Hofer Mühle".
Dass man auch mit Dialekt eine Veranstaltung rocken kann, bewiesen am vergangenen Samstag Johannes Silberschneider & Tschäss Band (Klaus Ambrosch, Kurt Gober, Chris Seiner) in der ausverkauften „Hofer Mühle“. Die Texte von Herms Fritz, die keine Körperregion – auch unter der Gürtellinie – ausließen, entsprachen der Kategorie provokant, saftig, steirisch.
Das Beeindruckende: Johannes Silberschneider, der vielbeschäftigte Schauspieler aus der Obersteiermark, las die Texte nicht, er lebte sie. Gestikulierend, jede Silbe betonend und das Archaische des steirischen Dialekts auskostend sprach er Unaussprechliches mit großer Selbstverständlichkeit aus, machte Makabres zu Selbstverständlichem und kostete witzige Passagen bis zur Lächerlichkeit aus. „Waunn ma wos ongeht“, so seine Einstellung, „sull ma‘s sou drah’n, wia ma’s braucht.“
Zwischen Dean-Martin-Song, Soloeinlagen mit Caisa von Kurt Gober und Jazz-Standards des vollständigen Trios blieb Johannes Silberschneider Zeit, über die Bedeutung des Dialekts zu reden. „Der literarische Humor gehört gepflegt“, fühlte er sich als Erhalter eines Stücks steirischer Kultur. Sprach’s und komplettierte das Steirische ABC mit dem „Z“: Zongan homma g’hult, owa koan Homma.
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