Windräder am Lehmberg
Das Windpark-Projekt steht derzeit noch still

Am Lehmberg könnte in Zukunft ein Windpark  entstehen. | Foto: Die Grünen Salzburg
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  • Am Lehmberg könnte in Zukunft ein Windpark entstehen.
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Der Lehmberg ist eine 1 027 Meter hohe Erhebung im nordöstlichen Flachgau in der Kolomansberggruppe. Am Lehmberg im Gemeindegebiet von Thalgau, Henndorf und Neumarkt könnte in Zukunft ein Windpark entstehen. Die Projektidee gibt es seit knapp 25 Jahren. Momentan steht das Windpark-Projekt aber still. 

THALGAU, NEUMARKT AM WALLERSEE, HENNDORF. Das Winkraft-Projekt am Lehmberg, könnte laut Informationen der Partei Die Grünen Salzburg und dem Landesgeschäftsführer Simon Heilig-Hofbauer mit etwa zehn Windrädern, in Zukunft etwa 50.000 Haushalte mit Strom versorgen. Derzeit liegt für das Projekt laut der Energiereferentin Martina Berthold ein unterschriftsreifer Vertrag mit dem Grundbesitzer vor. Berthold sagt: „Das Windkraft-Projekt am Lehmberg ist unterschriftsreif aber die Salzburg AG und die ÖVP bremsen". 

Projekt der Salzburg AG und Wien Energie

Martina Berthold meint: „Salzburg ist nur mit Windkraft komplett".
 | Foto: Die Grünen Salzburg
  • Martina Berthold meint: „Salzburg ist nur mit Windkraft komplett".
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Entwickelt wurde das Projekt bisher zusammen von der Salzburg AG und dem Unternehmen Wien Energie. Von der Wien Energie heißt es gegenüber den BezirksBlättern Flachgau: „Wir haben den Vertrag als Wien Energie unterschrieben und wollen dieses Projekt gerne mit der Salzburg AG umsetzen. Aktuell sind wir in der Planungsphase". 

Die Vorständin der Salzburg AG Brigitte Bach soll den Vertrag bereits unterschrieben haben. Dem neuen Vorstandssprecher der Salzburg AG Michael Baminger, der erst seit  knapp 30 Tagen im Amt ist und der dem zur Energie AG abgewanderten Generaldirektor Leonhard Schitter nachfolgte, seien die Unterlagen von Brigitte Bach noch nicht vorgelegt worden. „Das Projekt gibt es seit 25 Jahren. Es hat sich bisher noch nicht die Gelegenheit ergeben, dass Michael Baminger das Projekt von der Vorstandsdirektorin Brigitte Bach präsentiert worden ist. Das wird in der nächsten Zeit passieren und dann werden die nächsten Schritte festgelegt. Dass wir für den Ausbau der erneuerbaren Energien stehen ist überhaupt keine Frage. Grundsätzlich ist es verständlich, dass Michael Baminger nichts unterschreibt, was er nicht kennt", so der Sprecher der Salzburg AG Michael Frostel gegenüber den BezirksBlättern Flachgau.

Über das Projekt am Lehmberg

Die Landessprecherin der Grünen und gleichzeitig die Landeshauptmann-Stellvertreterin Martina Berthold vermutet eine Blockade und ein taktisches Manöver der ÖVP. Die ÖVP wolle das Projekt nicht vor der nächsten Landtagswahl auf Schiene bringen. Sie sagt: „Wir haben keine Zeit für politisch motivierte Blockaden der Windkraft. Das Wind-Projekt am Lehmberg ist unterschriftsreif. Hier stimmen alle Vorzeichen. Mit der Wien Energie ist eine erfahrene Partnerin an Bord, die bereits zehn Windparks betreibt. Der Grund gehört nur einem Besitzer. Zudem steht auch der Alpenverein diesem Projekt positiv gegenüber. Im Landesentwicklungsprogramm ist der Lehmberg als Vorrangzone ausgewiesen. Daher ist die Blockade dieses Projekts absolut unverständlich".

Christian Pucher, der Sprecher von Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) meint im Gespräch mit den BezirksBlättern Flachgau: „Das Projekt läuft seit 24 Jahren. Eine Verquickung, dass dies mit der Landtagswahl zu tun habe, ist unzulässig". Im Falle einer Vertrags-Unterschrift wären laut Pucher auch noch Windmessungen ausständig, die mindestens zwölf Monate dauern würden. Die Landtagswahl sei aber schon in drei Monaten. Zuerst fänden umfangreiche Windmessungen statt und vieles mehr, bevor irgendwann einmal die Entscheidung zu treffen sei, ob der Standort günstig und wirtschaftlich ist, oder eben nicht. Da gäbe es eine Vielzahl an Faktoren, die vorher abgeklärt werden müssten bevor hier ein Bagger auffahren würde.

Der Landesparteivorsitzende der SPÖ Salzburg David Egger sagt dazu: „Salzburg kann mehr als immer nur von Windkraft sprechen. Nach zehn Jahren Untätigkeit der Landesregierung ist es jetzt an der Zeit, Windparkprojekte wie jenes bei mir in meiner Heimatgemeinde Neumarkt am Lehmberg am endlich umzusetzen. Es geht um unser Klima, aber auch um die Unabhängigkeit von fossilen Energien". Er ergänzt: „Wenn sich eine Landeshauptmann-Partei vor den eigenen Wählerinnen und Wählern fürchtet, sagt das leider viel aus. Gerade in Zeiten der Energiekrise sollten wir aufs Tempo drücken". Salzburgs SPÖ-Chef fordert auch seit längerem, dass die Salzburg AG als öffentliches Unternehmen mit sozialer Verantwortung ihren selbst erzeugten Strom zum Produktionspreis an ihre Privatkunden weitergibt.

Nur mit Windkraft komplett

Der Landesgeschäftsführer und Landtagsabgeordneter Simon Heilig-Hofbauer sprach mit den BezirksBlättern Flachgau über das Windpark-Projekt am Lehmberg. | Foto: Emanuel Hasenauer
  • Der Landesgeschäftsführer und Landtagsabgeordneter Simon Heilig-Hofbauer sprach mit den BezirksBlättern Flachgau über das Windpark-Projekt am Lehmberg.
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Energiereferentin Martina Berthold, weist darauf hin, dass Salzburg gerade im Winter abhängig von Stromimporten sei. Sie sagt: „Im Winter muss Salzburg bis zu 50 Prozent des Stroms importieren. Das ist oftmals schmutziger Kohle- und Atomstrom, der auch noch teuer ist und die Stromrechnungen nach oben treibt. Wir müssen uns schnellstmöglich unabhängig von diesen Importen machen. Dafür braucht es die Windkraft, die im Winter, wenn Sonne und Wasser jahreszeitbedingt weniger Energie liefern können, am meisten Leistung bringt“. Berthold meint daher: „Salzburg ist nur mit Windkraft komplett. Simon Heilig-Hofbauer sagt im Gespräch mit den BezirksBlättern Flachgau: „Wir unterstützen das Projekt am Lehmberg sehr. Es gibt aus Sicht des Naturschutzes hier keine Bedenken".

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