Die Pueblo Indianer
Blüte und Untergang einer Zivilisation im amerikanischen Westen
Der Chaco Canyon in New Mexico (USA) war schon in der Jungsteinzeit besiedelt.
Die Zeit von 100-700 n.Chr. bezeichnen die Archäologen, die den Platz erforscht haben, als die Basket Maker Zeit, die so genannt werden, weil sie Lebensmittel in Körben aufbewahrt haben.
In der Folge entwickelten sich die Pueblo Indianer von Grubenhausgärtnern, die Landwirtschaft betrieben, Mais anbauten, zu Hausbewohnern. Sie bauten viele Steinhäuser mit Holzbalken. Ein riesiges Heer von Arbeitern holte tausende Holzstämme aus 110km entfernten Wäldern und baute damit die Siedlung.
Die 5% der Elite baute das Pueblo Bonito, ein geräumiges, bogenförmiges Gebäude mit drei Etagen. Das Volk, 95% der Pueblo Indianer, bezahlte Tribute an die Elite und baute Einfamilienhäuser mit einem Raum.
Die Religion drehte sich darum, die Gottheiten für eine gute Ernte gnädig zu stimmen. Dazu dienten Rituale. Diese drehten sich auch um Kakao, der aus der Mayaregion in Mittelamerika importiert wurde. Im Raum 28 fanden Archäologen 111 Zylinderkrüge mit Spuren von Kakaoresten. Der Kakao wurde von der Elite in religiösen Zeremonien aufgeschäumt und von einem Krug in den nächsten geschüttet.
Im 11. Jahrhundert setzte in der Hochblüte der Zivilisation der Pueblo Indianer eine rege Bautätigkeit ein. Viele neue Gebäude wurden errichtet. Auf der Spitze eines Hügels fanden Archäologen eine Spirale, die dazu diente, die Wintersonnenwende und die Tag Nacht Gleiche im Frühjahr und Herbst zu bestimmen.
Auf einem Felsvorsprung in drei Metern Höhe wurden drei Symbole eingeritzt: eine Hand, eine Mondsichel und ein roter Stern.
Mitte des 11. Jahrhunderts, im Jahr 1054, erhellte ein Stern die Erde sechs Wochen lang. Wie Astronomen bestätigen, handelte es sich um eine Supernova, eine Sternenexplosion. 12 Jahre später, 1066, kam der Halleysche Komet vorbei und wurde in der Felsmalerei festgehalten.
Mit diesen kosmischen Ereignissen setzte der Untergang der Zivilisation der Pueblo Indianer ein. Ende des 11. Jahrhunderts setzte eine Klimaveränderung ein: Der Regen blieb aus, es kam zu einer Dürreperiode. Archäologen erkennen an den Jahresringen der Baumstämme, ob ein Jahr feucht oder trocken war: breite Jahresringe zeigen ein feuchtes Klima, dünne Jahresringe ein trockenes Klima in dem Jahr. Die Wissenschaft, die Jahresringe erforscht, heißt Dendrochronologie. 1090 und 1130 gab es verheerende Dürreperioden, die zu einer Hungersnot führten. Die Bauarbeiten fanden ein Ende. Die Menschen flohen nach Norden. Bei den Aztec Ruins, 95km nördlich des Chaco Canyons, fanden sie Wasser eines nahen Flusses und bauten ihre Kultur wieder auf. Auch hier bauten sie eine große Kiwa mit 14 kleinen Kammern. Aber auch hier schlug die Dürre zu. Mitte des 12. Jahrhunderts kam es zu Gewalt, Kannibalismus, Mord und Totschlag. Archäologen haben dafür im Jahr 2000 an einer Fundstelle namens Cowboy Wash Beweise gefunden. Menschenfleisch wurde von den Mördern gegessen. Die Überreste des Kannibalismus, der menschliche Kot, enthält das Protein Myoglobin, das nur in menschlichen Muskeln vorkommt.
Die Pueblo Indianer sind eine faszinierende Zivilisation.
Quelle: Dokumentation auf Servus TV
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