Ein guter Tropfen braucht Luft
Weine zum Festessen müssen munden. Von Auswahl, Temperatur und passendem Glas.
Festliche Zeit, feierliche Menüfolge – erhebende Weinbegleitung: Letztere sollte in die weihnachtliche Tischkultur unbedingt mit einbezogen werden, denn die passenden Weine machen richtig serviert das Weihnachtsessens perfekt.
Die Empfehlung „weißes Fleisch, weißer Wein und dunkles Fleisch, dunkler Wein“ gilt als Richtwert. „Es gibt keine Regel ohne Ausnahmen“, so Weinakademiker Gerhard Ebner von den Tourismusschulen Bad Gleichenberg. Die Weinauswahl wird auch auf Zutaten Soßen und Zubereitung abgestimmt. „Einen Weihnachtskarpfen blau begleitet etwa ein leichter Weißburgunder, einen gebratenen ein gehaltvollerer Morillon und ein Sauvignon blanc passt mit seiner kräuterigen Würzigkeit zum Fisch in Knoblauchbutter“, so Ebner. Zu Wild oder zur Weihnachtsgans passen gehaltvolle, kräftig ausgebaute Weißweine bzw. Lagenweine und natürlich jeder Rotwein.
Genuss ist „Gradwanderung“
Durch das „Lüften“ des Rotweines kann dieser sein Bouquet entfalten. „Das Eingießen in eine Karaffe soll rund eineinhalb Stunden vor dem Trinkgenuss geschehen“, erklärt der Experte. Ältere Rotweine, die bereits Ablagerungen gebildet haben, werden dekantiert. „Dabei bleibt das Depot nach dem Umleeren in der Flasche.“ Der Wein sollte nach dem Dekantieren – anders als beim Lüften – gleich getrunken werden.
Mit einem Schaumweinglas (eine Flöte), Stielglas (Weißweinglas oder Chardonnayglas), Rotweinglas (Bordeauxglas) und einem Allzweckglas ist man fürs Festessen gerüstet. Empfohlen wird beim Eindecken das Orgelpfeifenprinzip.
Die Temperatur des Weines beeinflusst Geruch und Geschmack. Bei der Lagerung ist auf gleichbleibende Temperatur (8 bis 12 Grad) zu achten. Perfekte Serviertemperaturen liegen beim Schaumwein bei 6 bis 9 Grad Celsius, bei Weißweinen bei 8 bis 12 und bei Rotweinen bei 14 bis 18 Grad. Bei passender Temperatur könne die Qualität des Weines bestens wahrgenommen werden. Die Zimmertemperatur ist kein Richtwert, stammt diese Regel doch aus Zeiten, wo Zentralheizungen Zukunftsmusik waren. Weinklimaschränke sorgen dafür, dass der Trinkgenuss um kein Grad getrübt wird.
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