Kommentar
Veganismus und Klimaschutz – die Vorboten der Hölle

Nina Schemmerl,
Redaktionsleitung Woche Graz-Umgebung Nord | Foto: RegionalMedien Steiermark
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Über ein längst überfälliges Projekt für die Jugendlichen aus der Region und wie ein davon unabhängiges Gespräch mich über die junge Generation (oder "andere" Generation) nachdenken ließ.

GRAZ-UMGEBUNG. Wie oft der Gratkorner Jugend schon vorgeworfen wurde, sie würde in Parks herumlungern, Lärm machen, ihren Müll hinterlassen und sogar Anrainerinnen und Anrainer belästigen – ich kann es kaum zählen. Umso erfreulicher ist die Nachricht (auch wenn es für manche weit "aufregendere" News gibt), dass die Gemeinde mit einer Umgestaltung des Parks und der Errichtung eines Pumptracks Geld in die Hand nimmt und einen Ort schafft, an dem Jugendliche Jugendliche sein sollen.

Mehr dazu hier:

In Gratkorn wird der Gemeindepark umgebaut

Was darf die Jugend?

In einem Artikel aus dem Jahr 2020, in dem die Situation im Park eskaliert sei, hat mir der Leiter des Jugendcafés damals einen ganz wichtigen Satz gesagt: "Die ältere Generation darf nicht vergessen, dass auch sie mal jung war." Und dieser Satz sitzt immer noch – damit verbunden ist aber nicht nur das Alter, sondern die Entwicklung der Persönlichkeit, die Ideale, die Sichtweise auf die Welt.

Warum ich das so schreibe? Ich habe mich dabei an ein erst kürzlich geführtes Gespräch erinnert. Zum einen möchte ich euch das nicht vorenthalten, zum anderen würde ich mich freuen, wenn ihr mir eure Meinung dazu sagt (siehe Umfrage unten, ansonsten gerne in der Kommentarspalte). Das Gespräch führte ich mit einem Herrn, der älter ist als ich. Der Ausgangspunkt: Der Veganuary (ein Kofferwort aus "vegan" und "January"), also jener Aktionsmonat, in dem einmal mehr auf einen veganen Lebensstil aufmerksam gemacht wird und der mit dem heuten Tag endet. Wohin soll es noch führen, wenn ein schwedisches Möbelhaus auch eine vegane Variante einer Wurst anbietet? Die Antwort gab er sich selbst: Das führt zu einer "schwachen" Jugend, und wer diese ist, sehe man immerhin daran, dass sich diese junge Generation auf den Straßen festklebt. 

Fleisch, das nicht aus tierischem Fleisch ist – vegane Ersatzprodukte sind nach wie vor vor allem in den Kommentarspalten sozialer Netzwerk Streitthema. | Foto: Alex & Victoria/Northabroad
  • Fleisch, das nicht aus tierischem Fleisch ist – vegane Ersatzprodukte sind nach wie vor vor allem in den Kommentarspalten sozialer Netzwerk Streitthema.
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Diese Jugend habe keine Ahnung mehr vom Leben. Aber er sorge sich eigentlich nicht mehr, seine Pension ist durch meine Generation ohnehin gesichert. Für mich hingegen würde es schlecht ausschauen, denn "diese jungen Leute" machen nichts Sinnvolles mehr. Obwohl: Weder der Verzicht von tierischen Produkten noch der Wille, etwas für den Erhalt der Erde zu tun, hat etwas mit dem Alter zu tun.

Wohin soll das führen?

So weit, so gut. Weder lebe ich vegan noch heiße ich es gut, dass sich, wer auch immer, auf die Straßen klebt. Aber: Gegen eine Generation, die etwas anders machen will, von sich hören lassen will, die sich für das Tierwohl und den Planeten einsetzt, sollte eigentlich nichts dagegen sprechen. Veganismus und Klimaschutz scheinen für manche wohl die Vorboten der Hölle zu sein. Wenn jetzt noch das Gendern hinzugerechnet wird ... wohin wird das noch führen?

Was meint ihr: Wie weit darf/soll Aktivismus gehen?

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Fleisch, das nicht aus tierischem Fleisch ist – vegane Ersatzprodukte sind nach wie vor vor allem in den Kommentarspalten sozialer Netzwerk Streitthema. | Foto: Alex & Victoria/Northabroad
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