Auf der Radgabel von Puch
Die Puch-Geschichte ist im Gang. Die Eieruhr tickt der „Jogurtbecher“ schnurrt.
Klingt wie eine Eieruhr, die mechanische Zeitmessung des türkisen Puch-Ergometer. Reinhard Kaufmann dreht das Stellrad zurück, es ist wieder still, die Führung in Johnsdorf-Brunn durch 60 Jahre Puch-Originale geht weiter.
Mit dem Sammeln ging es vor zehn Jahren los. Beim Nachbarn stand die Puch MS 50 – mehr rostig, als in der typisch schilfgrünen Farbe. Nachdem kein Geld im Spiel sein sollte, wurde das Geschäft mit zehn Flaschen Uhudler besiegelt. „War räudig beinand, von Chrom keine Spur.“ Jetzt ist es ein Schmuckstück. Reinhard Kaufmann selbst fuhr zur Mechaniker-Lehrstelle mit einem Puch Maxi SL 83. Heute hat er die gängigen motorisierten Puch-Modelle der Steiermark in der Garage, Old- aber auch Newtimer. Zu sehen ist die „ultimative“ schwarze Monza und eine Cobra. Auch ein Mini-Maxi mit hoher Lenkstange und Sissi-Bar (ohne Fuchsschwanz) sowie die Ranger, „der Gatschhupfer“, als Vorgänger der Motocross, stehen zur Schau. Auch der „Jogurtbecher“, der Roller mit Kunststoffverkleidung, ist dabei.
Puch bewegte das Land
„Puch hat unser Land bewegt. Ich sag nur, haut’s as net weg“, so der Nostalgiker. Damit handelte sich der 46-Jährige etliche Räder ein. „Manchmal wusste ich nicht, wo das Fahrrad, das für mich an der Hausmauer in der Einfahrt lehnt, herkommt.“ Das Luxusfahrrad für Damen hat er selbst nachgebaut. Eine Hälfte stammt vom Bauhof, die andere vom Fetzenmarkt. Selbst ein alter Kindersitz wurde ergattert und montiert – eine simple Metallkonstruktion, die in einer größeren Handtasche Platz hätte und vorne angebracht wurde. Ganz ohne Gurt und Lehne, mit Fuß-Halterungen auf der Radgabel.
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