Dialog der Kulturen

In seiner Begrüßung der Teilnehmer an der Sommerakademie zitierte Pater August Janisch vom Stift Rein Papst Franziskus, wonach durch die Begegnung mit anderen Kulturen und Religionen der Mensch reife und innerlich wachse. „Voraussetzung sei ein friedliches und sanftmütiges Zugehen auf andere Personen sowie die Fähigkeit, intelligente Fragen zu stellen“. Beides stand beim „Dialog der Kulturen“ im Mittelpunkt der Tagung.

Starke Zeichen der Annäherung

In den letzten fünf Jahren schlossen in China 1,2 Millionen Studenten ihr Studium der Wirtschaft und Technologie ab. 100.000 Chinesen studieren in Europa, 200.000 weitere in den USA. Der Grazer Professor Johann Götschl zeigte den rapiden Wissenstransfer zwischen China und Europa/USA auf. Prof. Anton Pelinka sieht nicht nur darin eine gewisse Verwestlichung Chinas. Für den Wiener Politikwissenschaftler gibt es Zeichen einer Annäherung von China, Europa und den USA. Indikatoren dafür sind die elektronische soziale Kommunikation, die nicht mehr zentral zu kontrollieren sei, und eine vorsichtige Öffnung der Volksrepublik China in Richtung eines westlich orientierten Rechtsstaates.

„China betreibt heute eine sehr vernünftige und pragmatische Politik“ so Pelinka. In der Wirtschaft verbindet sich Markwirtschaft mit einer politischen Einheitspartei. Es besteht die Hoffnung, dass sich die Modernisierung und damit auch die Demokratisierung in kleinen Schritten fortsetzen werden. Prof. Markus Ladstätter beschrieb die fünf in China zugelassenen Religionen, Daoismus, Buddhismus, Islam, Volksreligion und Christentum. Prof. Anton Grabner-Haider legte die Denklinien der chinesischen Philosophie dar, den Konfuzianismus, den Daoismus, das buddhistische Denken, die Philosophie der Moderne, das marxistische Denken und die pragmatische Philosophie.

Die nächste Sommerakademie wird „den Krieg und die Weltreligionen“ zum Thema haben. Der Termin steht mit 29./30. August 2014 im Bildungshaus Mariatrost bereits fest