Ein Striezel mit dem letzten Stich
Das alte, traditionelle „Striezelspiel“ wird noch in Siebing gespielt.
„Ich brauch ein neues Gewand“, sagt Franz Radl. Er meint damit neue Karten. Denn beim „Striezelspiel“ darf man bei einer bestimmten Kartenkonstellation ein neues Blatt fordern. Das alte Kartenspiel wird nur vor Allerheiligen gespielt. Und das auch nur mehr in Siebing und im benachbarten Rannersdorf.
Im Siebingerhof trifft sich an den Abenden vor Allerheiligen das halbe Dorf. Die Wirtsleute Helmut Radl und Sandra Keimel besorgen für jeden Spielabend etwa 50 Allerheiligenstriezel. Das Spiel ist einfach. Man kauft einen Striezel und setzt sich zu Runden mit vier oder fünf Spielern zusammen. Jeder Spieler erhält vier Karten. Es ist Farb- und Stichzwang. Der letzte Stich bekommt einen Strich. Wer sechs Striche hat, gewinnt einen Striezel. Wer keinen gewinnt, kauft vor dem Heimgehen noch einen.
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