Eine literarische Zeitreise

In seiner Schreibstube: Johann Scheucher an seiner mittlerweile "stillgelegten" Schreibmaschine.
  • In seiner Schreibstube: Johann Scheucher an seiner mittlerweile "stillgelegten" Schreibmaschine.
  • hochgeladen von Markus Kopcsandi

Heimat bedeutet für jeden Menschen etwas anderes. "Wohlfühlen, ein Ort, an dem man verwurzelt ist", lautet die Definition von Johann Scheucher. 1943 in Muggendorf in der Gemeinde Stainz bei Straden geboren, wirkt der dreifache Vater und vierfache Großvater 71 Jahre später an der selben Stelle als Mensch in seiner Mitte. Als Taglöhner lernte er bereits in jungen Jahren viele Facetten des (Berufs-)Lebens kennen und traf später als Versicherungsvertreter und Sachverständiger auf unzählige Charaktere und Geschichten.
Dieses Humankapital wusste der Steirer mit Gewinn anzulegen. In Worten, Sätzen, Geschichten, mittlerweile neun Büchern. Seine Gedanken zu Papier brachte Scheucher erstmals mit 20 Jahren. Damals in Form eines Leserbriefs an die Jugendzeitschrift "Die Wende." "Das hat er sicher nicht selbst geschrieben", munkelte man. "Jetzt erst recht", dachte sich der geschmähte Autor. Zu dieser Zeit war sein älterer Bruder Franz schon längst als Schreiber aktiv und legte bereits drei Werke vor. "Was er kann, kann ich auch", fühlte sich Johann Scheucher zusätzlich motiviert.

"Aus eigener Feder"

Die erste Publikation sollte zu diesem Zeitpunkt noch auf sich warten lassen. Es bedurfte quasi noch des Segens der Heiligen Stadt Rom. Auf einer Busreise im Zuge seines 25-jährigen Ehejubiläums gab das Mitglied des Bundes Steirischer Heimatdichter Auszüge seines Schaffens zum Besten. Darauf der Busfahrer begeistert: "Wann erscheint das erste Buch?" "Nächstes Jahr", so die freche Antwort. Gesagt und getan. "Aus eigener Feder" lautete der Erstling, der Einblicke in Scheuchers Lebensgeschichte und seine Gedankenwelt gab.
Sieben weitere Streiche folgten. Sie handeln vom Land- und Bauernleben, dem Nachbarn, der Keuschlerin, deren langer Lebensweg von harter Arbeit geprägt war, oder auch dem Träumer, der in der Ferne sein Glück versuchte. Scheucher selbst nennt es ein Stück Zeitgeschichte, die er in Zeiten der aussterbenden ländlichen Gemeinden erhalten möchte.

Es wird g´schmackig

In seiner eigenen Gemeinde Stainz wollte der leidenschaftliche Heim- und Handwerker aktiv mitreden, was ihm in seiner zwölfjährigen Amtszeit als Vizebürgermeister auch gelang. Als Hinterlassenschaft bei Beendigung der politischen Laufbahn durfte sich jeder Haushalt über ein Kochbuch mit Rezepten aus der Region freuen.
G'schmackig dürfte es auch weitergehen. Johann Scheucher juckt es wieder in den Fingern. Er lässt durchblicken, dass das literarische Schiff wieder auf eine kulinarische Insel zusteuert.

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