„Ich habe gesagt, ich werde nie mehr boxen…“

- Tae Bo ist eine der Sportarten, die Marcus Prügger noch heute betreibt. Mit dem Boxen und Kickboxen hat er aber endgültig aufgehört.
- hochgeladen von Carina Vanzetta
Staatsmeister, Vizeweltmeister und Weltmeister: Marcus Prügger kann auf eine unglaubliche Karriere zurück blicken – und nach vorne in eine Zukunft ohne Kampfsport.
16 Jahre alt war der Peggauer, als er mit Vollkontakt-Kickboxen angefangen hat. Er hat jeden Tag trainiert, sich immer weiter hinauf gearbeitet, internationale Turniere in Russland oder den Vereinigten Staaten gewonnen, immer zu seinen großen Vorbildern im Verein aufgesehen.
Angst?
Denn wenn ein anderer im Verein gewinnt, dann möchte man selbst auch gewinnen. Doch der Weg dahin ist ein langer und schwieriger. Man verliert oft, muss sich die Titel erst hart verdienen. Und hat bei Zeiten sogar Angst vor den Kämpfen: „Ich kann mich noch erinnern, vor einem Kampf gegen einen Russen hatte ich echt Angst, ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen“, erzählt Prügger lächelnd. Doch irgendwann hat er es geschafft, das Unerreichbare erreicht, wurde Staatsmeister: „Irgendwann geht dir der Knopf auf und du gewinnst, weil du einen guten Tag hast“, so Marcus Prügger.
An die Spitze
Und gute Tage hatte er dann am laufenden Band: zwölf Mal wurde er Staatsmeister, fünf Mal Vizeweltmeister und zwei Mal Weltmeister im Kickboxen. Nach 14 Jahren Karriere ließ er es sein, wechselte zum Boxen. Und auch da erreichte er zwei Staatsmeister-Titel. Erfolgsrezept? Eine gesunde Nervosität vor dem Gegner, die bis zum Schluss gehalten hat: „Wenn man das nicht mehr hat, nichts mehr spürt, dann braucht man es nicht mehr zu machen“, erklärt er.
„Die Faust“
Zwei Jahre lang dominierte Prügger auch im österreichischen Boxen im Schwergewicht, bis er die Handschuhe schließlich komplett an den Nagel hängte. Und dann kam im Jahr 2007 „Die Faust“: Regisseur Alfred Schwarzenberger drehte diesen Film über den Peggauer. Dazu gehörte ein Jahr hartes Training und ein abschließender Kampf – den Prügger gewann. Danach war aber endgültig Schluss: „Ich habe gesagt, ich werde nie mehr boxen. Und nach diesem Kampf habe ich meine Sporttasche nie wieder gebraucht“, blickt er etwas wehmütig zurück.
Kein Weg zurück
Sein Leben war der Sport, jetzt ist es seine Familie: „Früher war ich jeden Tag in der Halle, im Fitnesscenter….Jetzt bin ich ein Familienmensch“, so der heute 37-Jährige. Sport betreibt er nur noch privat: Laufen, Rad fahren oder Tae Bo mit dem Deutschfeistritzer Skiclub. Ob er zurück will? „Wenn man das im Fernsehen sieht, geht es einem schon ab. Aber ich habe jetzt meine Familie und mache es nicht mehr“, seine Entscheidung steht fest. Nach 16 Jahren Kampfsport ist er zu Recht stolz auf das, was er erreicht hat, doch das Kapitel „Kampfsport“ ist abgeschlossen – jetzt schreibt er ein neues, eines über Familie – gemeinsam mit Frau Hanni und Tochter Liliana. Carina Vanzetta


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