Mit Zeltfest
Musikverein Stattegg feiert das 150-Jahre-Bestandsjubiläum
Die Musikerinnen und Musiker des Musikvereins Stattegg feiern dieser Tage ein ganz besonderes Jubiläum: Seit 150 Jahren wird gemeinsam musiziert. Anlässlich des "Geburtstags" wird es ein Zeltfest geben. Wir geben euch einen Überblick über die Geschichte.
STATTEGG. Musik im öffentlichen Raum zu machen war einst Angelegenheit "spezieller" Kapellen. Etwa die von Militärmusikkapellen. Mit der Zeit haben sich aber immer mehr Privatpersonen zusammengetan, um zu musizieren. So ist im Laufe der Zeit der Zahl der Musikvereine gewachsen.
In Stattegg taten sich im Jahr 1872 Anselm Hüttenbrenner, der Komponist und Freund von Franz Schubert, und Franz Schmid, damals in St. Veit als Organist tätig, zusammen, um eine "Blechmusikkapelle" zu gründen. Dies war die Geburtsstunde des Musikvereins Stattegg.
In Zeiten der Kriege
Ein Förderer und Gönner der Gründungszeit galt Josef Körösi, der die "Maschinenfabrik Josef Körösi in Andritz" im Jahr 1852 gründete, die heutige Andritz AG. Nach dem Tod von Schmid übernahm Carl Stark bis 1900 den Posten als Kapellmeister, danach übernahm bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs Josef Sperat das Zepter. Der aus dem Krieg heimgekehrte Chorleiter und Kapellmeister Anton Schwarz stellte im Jahr 1919 die Musikvereinigung St. Veit her. Er war auch Chorleiter der Liedertafel Andritz und erwarb sich durch die Leitung des Kirchenchors St. Veit große Verdienste.
Während des Zweiten Weltkriegs war Hans Knopper von 1941 bis 1944 Kapellmeister. Er baute unmittelbar nach Krieg eine Rundfunkkapelle auf und leitete parallel dazu auch noch die Postkapelle. Aufgrund der Bedingungen des Krieges und der unmittelbaren Nachkriegszeit fehlte es den Musikern nicht nur an Mitgliedern, es war darüber hinaus schwer, an Instrumente oder Noten zu gelangen. Erst im Frühjahr 1948 konnte der Musikverein St. Veit-Andritz neu gegründet werden.
Neuer Look, mehr Jugend
Mit Beginn der 1950er-Jahre traten die Musiker zum ersten Mal in einer einheitlichen Uniform auf. Diese bestand aus kurzen Lederhosen und moosgrünen Röcken. Im Winter wurden lange schwarze Hosen bevorzugt. Die 1970er-Jahre waren vor allem geprägt von der Ausbildung der Jugend beziehungsweise des Nachwuchses und Auslandreisen. Besonders der Ausflug nach Weil der Stadt in Baden-Württemberg, der Geburtsstadt Johannes Keplers, war für alle Musiker ein Erlebnis. Auf der Hinfahrt wurden Konzerte am Münsterplatz in Ulm und am Rathausplatz in Thübingen abgehalten.
1984 startete Siegfried Tropper in den Schulen unseres Bezirks eine Jugendnachwuchsaktion. Seine Aktivitäten in der Förderung des Jugendnachwuchses waren Voraussetzung für den heutigen großen Jungmusikerstand. Für seine anerkannten Verdienste als Blasmusikfunktionär wurde Tropper 1991 das Verdienstzeichen in Gold des Österreichischen Blasmusikverbandes sowie das "Große Ehrenzeichen des CISM" verliehen.
Überall wird gespielt
In den 1990er-Jahren war der Musikverein überall vertreten: Ob Weihnachtskonzerte, beim Krampusumzug, bei Kirtagen, auch in anderen Gemeinden und Bundesländern, bei Eröffnungen oder Hochzeiten – es wurde aufgespielt. In dieser Dekade und in den Nullerjahren zahlte sich die Investition in die Jung-Musikerinnen und -Musiker mehr denn je aus. Es regnete regelmäßig goldene Auszeichnungen.
Seit 15 Jahren tragen die Musikerinnen und Musiker die aktuelle Musikertracht – und es wurde der Musikvereinsname in Musikverein St. Veit-Andritz-Stattegg geändert. Der Musikverein hat aktuell 61 aktive Musikerinnen und Musiker, der älteste Musiker ist 70 Jahre, der jüngste gerade erst einmal 12 Jahre.
- Vom 2. bis 4. September feiert der Musikverein sein 150-jähriges Bestandsjubiläum mit einem großen Zeltfest am Sportplatz in Stattegg. Alle sind herzlich eingeladen, dabei zu sein.
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