Finnland mit allen Sinnen erlebt

Mit einer finnischen Reporterin (li.) auf der Insel Suitsa Island nahe der russischen Staatsgrenze, wo die Gruppe einen Tag verbrachte.
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  • Mit einer finnischen Reporterin (li.) auf der Insel Suitsa Island nahe der russischen Staatsgrenze, wo die Gruppe einen Tag verbrachte.
  • hochgeladen von Anneliese Grabenhofer

Was wusste ich vor der Reisevon Finnland? Ehrlich gesagt, nicht viel. Zum einen dass es viele Wälder gibt, zum anderen dass Finnland als das Land der Seen bezeichnet wird und daher Fischgerichte an der Tagesordnung stehen. Und dass es ein Land mit üppiger Beerenvegetation ist.
Vom oststeirischen Kernland als CULTrips-Testpilot entsandt, hatte ich die Möglichkeit, Finnland, genauer die Region Karelien, im Osten Finnlands kennen zu lernen. Mit dabei auch meine CULTrips-Kollegin Andrea Adler-König aus St. Radegund.
Als eine Touristin die noch nie in Finnland war, fiel mir auf, dass die mobilen Verbindungen, da spreche ich von Zug und Bus, gut funktionieren und auf Anschlüsse bestens abgestimmt sind.
Das Programm, welches die finnische Leadergruppe für uns zusammenstellte, bestand aus einem guten Mix von aktivem und passivem Erleben der dort lebenden Menschen und deren Umgebung.
Der erste Tag war geprägt von einem Workshop bei einer lokalen Schmiede, wo wir mit Hilfe von Sandkastenformen Bleifiguren herstellten. Ein Workshop, der sehr viel Vorarbeit benötigte, bis man zum Ergebnis kann. An den Scheunentoren zogen originelle Türgriffe meine Blicke an. Verknorpelte, entrindete Äste dienten hier als stabiler Griff.

Besondere Begegnung
Eine besondere Begegnung war für mich die orthodoxe Messgestaltung in der Holzkapelle, dem zweiten Tag unserer Tour. Nach der Feier segnete der Priester viele Gemüse- und Beerensorten auf einem Tischchen vor der Kapelle und wir mussten alle davon probieren. Danach starteten wir einen kurzen Walk zu einer Wasserstelle. Die Mittagszeit auf einer Farm faszinierte einmal mehr mit den Räumlichkeiten und dem geselligen Lunch. Das Sommertheater bereitete echt Spaß. Vor allem begeisterte es mich, dass Darsteller vom Kind bis hin zu Senioren zu finden waren und wir bei einer kurzen Tanzszene integriert wurden. Den Mittwoch verbrachten wir auf Suitsa Island. Für mich sicher einer der beeindruckendsten Tage. Die Berührung mit der Natur, beim Zubereiten der Speisen zu helfen, nicht mehr bewohnte Sommercottages zu besichtigen, die die Lebensgeschichten der heute auf dem Festland lebenden Familien widerspiegeln, mit Erinnerungen in allen Ecken, die man mit etwas Feingefühl nachvollziehen kann, waren bewegende Momente. Ebenso als wir an einem Aussichtspunkt ankamen, wo sich die russische Staatsgrenze in greifbarer, bzw. beschwimmbarer Nähe befand. Irgendwie empfand ich Ehrfurcht an dieser Stelle. Und überall das helle, beigefarbene bis weiße Moos und Flechten, die so typisch für das Land sind. Weite Birkenwälder wechseln sich mit Fichten, Föhren und anderen Mischwäldern ab.
Der Kaffee nach der Inselbesichtigung schmeckte aus den verrußten Kannen hervorragend. Jeder sehnte sich nach dem dunklen Gebräu, auf offenem Feuer zubereitet. Als Abschirmung der Feuerstelle, wo in einem großen roten Email-Topf die Fischsuppe garte, dienten alte, querhalbierte Boote. Es gab nichts, fast wirklich gar nichts, was man nicht irgendwie weiter verwendete. Nachdem uns unser Bootsfahrer wieder zurück zum Festland brachte, hatten wir ein Stück Finnland mehr in unserem Kopf gespeichert.

Karelien-Pie und Kantele
Am nächsten Tag waren wir an einem Kochworkshop beteiligt. Wir bereiteten eine typisch finnische Spezialität, Karelien Pie, zu. Ein Teig, bestehend aus ca. einem halben Kilogramm Mehl (Roggen und Weizen gemischt), Salz und kaltes Wasser. Die mit einer Reisfülle gefüllte Spezialität kann sowohl zu pikanten Gerichten als auch als Süßspeise (mit Beeren) gereicht werden.
Während die finnischen Frauen für uns nach dem Kochworkshop das Lunch-Buffett bereiteten, hatten wir im Nebenraum Unterricht mit Yukka. Er führte uns in die Schule der Kantele, einem traditionellen Zupfinstrument, ein. Die Kantele ist ein Volksinstrument in Finnland, Estland und Karelien und gehört zur Familie der Zitherinstrumente. Letztendlich schafften wir es, gemeinsam ein Lied zu spielen und dazu finnisch zu singen.
Das Farewell-Dinner (Abschiedsessen) war geprägt von vielen Gesprächen mit den Einheimischen und letztendlich von vielen Abschieden.
Vón Hannerle, die uns während dieser Tage auf ihre Farm einlud, oder Sari oder der Handwerkerin Auli, in derem Haus wir urgemütlich in Hängekörben relaxen konnten, nachdem wir ihre Handarbeiten besichtigt hatten, oder Tite, um nur einige zu nennen. Wir hatten in diesen Tagen neue Menschen, ein neues Stück Land, eine neue Kultur und eine neue, völlig andere Region mit völlig anderen touristischen Aspekten kennen gelernt.

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