Nachgefragt beim Bürgermeister
„Bin zuversichtlich, dass wir die Krise meistern“

Gottfried Rieger, Bürgermeister von Semriach | Foto: KK
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Mehr denn je spielt sich das Leben nun in den Kommunen ab. Gemeinden organisieren unterschiedliche (Hilfs-)Aktionen und informieren ihre Gemeindebürger über aktuelle Geschehnisse. Direkte Ansprechperson ist der Bürgermeister. Aber wie sieht er die momentane Situation in seiner Gemeinde? Und was tut sich gerade? Wir haben nachgefragt.

Dieses Mal bei Gottfried Rieger, Bürgermeister von Semriach.

WOCHE: Herr Bürgermeister: Was hat sich seit Beginn der Krise maßgeblich in der Gemeinde verändert?
Gottfried Rieger: Semriach zählt zu den ersten Gemeinden mit einem Coronavirus-Infizierten. Die Bevölkerung wurde dadurch sensibilisiert und hat diese Pandemie erst genommen. Nach über drei Wochen gilt der Familienvater seit 1. April wieder offiziell als gesund und die Quarantäne wurde aufgehoben.
Durch die Krise hat sich auch die Erreichbarkeit des Gemeindeamtes verändert, denn dieses kann nicht die gewohnte Servicestelle für die Bürger sein. Der persönliche Kontakt fehlt, aber die Kommunikation findet über Telefon und Internet statt. Hier wurden die Zeiten der Erreichbarkeit sogar erweitert, sodass wir trotzdem für die Menschen da sein können. Ebenso ungewohnt für mich ist die Leere der Straßen und des Marktplatzes sowie die sichtbare Distanz zwischen den Menschen.

Was beschäftigt den Bürgermeister am meisten?
Es ist auf jeden Fall eine herausfordernde Zeit. Als Bürgermeister ist man Krisenmanager und Ruhepol, indem man sachlich informiert und keine Hysterie verbreitet. Semriach ist eine kleine Gemeinde, hat aber 30 Gemeindemitarbeiter. Die Herausforderung besteht darin, dort, wo es möglich ist, ein Homeoffice zu installieren und niemanden zu benachteiligen oder zu bevorzugen, was Urlaub und Zeitausgleich betrifft, denn die Mitarbeiter wollen zwar arbeiten, dürfen aber nicht immer in vollem Ausmaß. Mich beschäftigt auch noch, wie man den Menschen die Zukunftsängste und Ungewissheit nehmen kann. Persönlich fehlen mir in dieser einzigartigen Zeit Traditionen und Brauchtümer. Auch sonst ganz normale und für uns selbstverständlich Dinge, wie jemandem zum Gruß die Hand zu reichen, gehen mir ab.

Was ist im Moment besonders wichtig? Was wollen Sie Ihren Bürgern mitgeben?
Es freut mich sehr, dass die zwischenmenschliche Solidarität in Semriach sehr gut funktioniert. Es haben sich bereits mehr Menschen gemeldet, die bereit sind, Dienste für andere zu übernehmen, als wir tatsächlich benötigen und die Zahl der Unterstützer steigt täglich an. Das sehe ich als sehr positiv, weil es zeigt, dass das Miteinander und der Dienst am Nächsten in Semriach bestens funktionieren. Besonders wichtig ist, dass die Maßnahmen der Bundesregierung eingehalten werden und die sozialen Kontakte wirklich auf ein Minimum reduziert werden.

Gibt es in der Krise auch eine Chance?
Jede Krise ist eine Chance. Die Einrichtung des Home-Office ist auch eine Chance für die Zukunft. Die zwischenmenschliche Solidarität und der Zusammenhalt trotz Abstand halten werden größer. Der Stellenwert des Regionalen, der Landwirtschaft und aller, die in dieser Zeit für uns arbeiten, steigt. Ich bin zuversichtlich, dass wir die Krise bald meistern. Gemeinsam schaffen wir das.

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