Angelobung in Stattegg
Der Kindergemeinderat hat jetzt das Sagen

In Stattegg ging eine besondere Gemeinderatssitzung über die Bühne: Der Kindergemeinderat wurde nach der Wahl im Juli offiziell angelobt. Er ist das Sprachrohr für die Anliegen des Nachwuchses und bildet damit auch das Vetretungsgremium aller Kinder zwischen acht und 13 Jahren in der Gemeinde.

STATTEGG. "Ich gelobe", hieß es nach und nach mit festem Händedruck von Bürgermeister Andreas Kahr-Walzl. Ihm und den Gemeinderätinnen und -räten stehen seit dem 15. September echte Expertinnen und Experten zur Seite, wenn es darum geht, was Kinder wirklich brauchen, um in einer Gemeinde wachsen zu können. 

Die Kinder entscheiden mit

In Kooperation mit der Landesentwicklung Steiermark hat sich Stattegg auf die Suche nach Kindern gemacht, die nicht nur auf spielerische Art und Weise lernen und erfahren wollen, wie Gemeinde überhaupt funktioniert, sondern sich auch aktiv einbringen wollen. In der Regel entscheiden Erwachsene das Kinderprogramm in einem Gemeindegebiet, hier sind ab sofort auch 20 Kindergemeinderätinnen und -räte am Wort. 

Es gibt bereits viel zu besprechen. Bürgermeister Andreas Kahr-Walzl (l.) steht Rede und Antwort. | Foto: RegionalMedien Steiermark
  • Es gibt bereits viel zu besprechen. Bürgermeister Andreas Kahr-Walzl (l.) steht Rede und Antwort.
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Sinn eines Kindergemeinderats ist es, dass die Kids eine Verbindung zu ihrer Heimat herstellen können, dass sie lernen, was es heißt, demokratisch zu handeln und Verantwortung für Entscheidungen zu übernehmen. Darüber hinaus werden sie noch besser gehört und entwickeln Teamgeist – denn nur zusammen können aus Ideen echte Projekte werden. 

Gleichberechtigung zählt

Deshalb wird sowohl der Gang zur Urne als auch die Angelobung dem Prozedere, das auch die Erwachsenen durchmachen, nachempfunden. Stattegg hat sich dafür entschieden, Mädls und Buben gleich zu behandeln, dementsprechend gibt es mit Marie Kogelnik und Benedikt Nitzsche eine Kinderbürgermeisterin und einen Kinderbürgermeister, mit Julia Brandl und Paul Zengerer eine Vize und einen Vize. Mit den anderen 16 Kindern kommt nun ordentlich Bewegung in die Gemeinde.

Die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte sind den Kindern gegenüber ehrlich und informieren, was sich gerade tut. | Foto: RegionalMedien Steiermark
  • Die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte sind den Kindern gegenüber ehrlich und informieren, was sich gerade tut.
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Fragen und ehrliche Antworten

Und das war auch sofort zu spüren. Nach der Angelobung und der Vorstellung der Kinder ging es sofort ans Eingemachte: Die Kinder nutzen die Gunst der Stunde, um die erwachsenen Gemeinderätinnen und -räte auf den Zahn zu fühlen. Besonders bemerkenswert zu beobachten: Man war dem Nachwuchs ehrlich gegenüber und nahm sich die Zeit, die Anliegen zu hören.

Und so wurden auch alle neugierigen Fragen beantwortet: Was ist aktuell das größte Bauvorhaben? Wie viel Budget hat die Gemeinde jährlich zur Verfügung? Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gibt es eigentlich? Wie alt ist die Gemeinde und wer ist für was zuständig?

Mit einem eigenen Motto

Sie selbst waren auch gut vorbereitet, und so haben die Kinder gleich ihr zusammen ausgearbeitetes Motto präsentiert, das aus mehreren Punkten besteht: 

  • Wir entwicklen und setzen um: kindgerechte Projekte.
  • Wir haben viel Spaß bei den Workshops.
  • Wir vertreten alle Kinder von Stattegg.
  • Wir sind ein starkes Team.
  • Wir sagen DANKE, dass ihr uns in der Gemeinde unterstützt.
Die Kinder haben ein eigens Motto entwickelt. Es gilt als Leitfaden für die Zusammenarbeit. | Foto: RegionalMedien Steiermark
  • Die Kinder haben ein eigens Motto entwickelt. Es gilt als Leitfaden für die Zusammenarbeit.
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Erste Ideen sind bereits gesponnen. So haben sich die Kindergemeinderätinnen und -räte etwa Gedanken über die Umwelt gemacht, wie man aus alten Telefonzellen Neues entstehen lassen kann, wie sie sich bei Festen einbringen können und mehr. Bewegung und Spaß stehen ganz oben auf der Prioritätenliste der Nachwuchspolitikerinnen und -politiker. Man wünscht sich mehr Möglichkeiten, sich im Freien zu bewegen. So ist es kein Wunder, dass der Motorikpark und wie dieser kindgerechter werden kann, auf die Agenda kam.

Auch gibt es ein eigenes Logo, das ab sofort für den kleinen Gemeinderat steht.

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