Der Mann hinter den Kulissen: Georg Köhler über Kunst und Kultur in Weiz

Valie Export mit Georg Köhler vor dem Weizer Kunsthaus. | Foto: kk
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Weiz präsentiert sich immer wieder als Schauplatz für hochkarätige Kultur-Events. WOCHE sprach mit Georg Köhler, der seit knapp 25 Jahren als Kulturbeauftragter der Stadtgemeinde maßgeblich dafür verantwortlich zeichnet.

WOCHE: Herr Köhler, wie würden Sie die Weizer Kulturlandschaft in drei Worten beschreiben? Georg Köhler: „Mein Konzept ist grundsätzlich regional – national – international. Kunst in der Provinz muss dabei nicht provinziell sein und im Weberhaus haben gerade auch heimische Künstler ihren Platz, wenn die Qualitätskriterien passen. Und davon gibt es im Bezirk Weiz viele.“

Weiz beherbergt auch gerne Künstler von Weltrang. „Ja, einmal im Jahr versuchen wir nationale Kunst zu zeigen und hatten schon Stars wie Günter Brus, Arnulf Rainer und so fort bei uns. Diese steigern den Wert von Weiz als Ausstellungsplatz und damit auch den Wert unserer regionalen Künstler."

Jetzt startet ja die Ausstellung von Valie Export, einer international renommierten Pionierin der Gegenwartskunst. Wie kommt man zu so einem Kaliber? „Das geht wirklich nur über persönliche Kontakte. Sie hätte es eigentlich nicht nötig in Weiz auszustellen. Ein Blick auf ihre Tätigkeiten zeigt das ganz klar: Sonst findet man sie heuer in New York, Vaduz, Berlin und diesen Sommer eben auch Weiz. Das spricht natürlich für uns als Ausstellungsort.“

Könnte Valie Export nicht zu provokant für Weiz sein? „Nun ja, Kunst muss auch ein wenig provozieren. Es geht um Können aber auch um Kontern. Es ist eine wichtige Aufgabe der Kunst, Menschen wach zu rütteln. Aber wir sind da schon einiges gewohnt in Weiz.“

Auf wen spielen Sie da an? „Wenn wir uns an Hermann Nitsch, die Gruppe Rockbitch oder etwa an Peter Lenk, dessen Figuren anderorts verboten wurden, erinnern, hatten wir hier in Weiz schon einiges an Aufsehen erregenden Künstlern. Die Geschichte lehrt uns aber: Aktivisten, die in den 1970ern flüchten mussten, heute tragen sie alle den großen Österreichischen Staatspreis. Kunst ist immer auch ein Wegbereiter und das muss auch so sein.“

Wen hätten Sie in Zukunft noch gerne in Weiz? „Gerade versuchen wir für nächstes Jahr eine Ausstellung mit Joseph Beuys zu bekommen. Ob das klappt, hängt davon ab, ob wir genügend Leihgeber finden und das wiederum mit Ruf von Weiz als Ausstellungsstätte.“

Welche Schwerpunkte gibt es heuer noch? Diesen Sommer steht noch ,Kunst im öffentlichen Raum‘ am Programm, mit regionalen Künstlern und Themen. Im September präsentieren wir am Augsten-Hof, den die Stadtgemeinde erstanden hat, die ,Land-Art‘ mit tollen Skulpturen im freien Feld. Dann gibt es noch die ,Kunst im Garten‘ am dritten Juli mit einer klassischen Jazz Band in Schwindhackls Garten.“

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