User nennen Verkehrs-Hotspots
Die Gefahrenstellen in Graz-Umgebung
Der Verkehrsclub Österreich (kurz VCÖ) bot Steirerinnen und Steirern die Möglichkeit, Straßen zu nennen, wo es im Wohnort dringend Verkehrsberuhigung braucht. Viele haben mitgemacht und Problemstellen in insgesamt 96 Straßen angegeben. In Graz-Umgebung wurden nach Graz die meisten Gefahren-Hotspots genannt, nämlich 24.
GRAZ-UMGEBUNG NORD. "Wir freuen uns, dass so viele diese Möglichkeit der Partizipation genutzt haben. Wir leiten die Einträge an die jeweils zuständige Gemeinde weiter", sagt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer über die rege Beteiligung. Mitmachen konnte man online, und die betroffenen Stellen auf einer Landkarte eintragen. Dazu konnte man auch in kurzen Kommentaren beschreiben, was das Problem ist – gefragt wurde danach, warum eine Verkehrsberuhigung an den genannten Orten gewünscht wird.
Die genannten Gründe
Unter anderem wollen zwölf Prozent eine Verkehrsberuhigung, weil der Verkehrslärm zu hoch ist. 14 Prozent wollen eine Beruhigung, weil zu viel Verkehr herrscht, 16 Prozent erleben als Anrainerinnen oder Anrainer eine Einschränkung der Lebensqualität, 20 Prozent wiesen auf eine Unfallgefahrenstelle hin und 24 Prozent nannten zu hohes Tempo des Verkehrs als Grund. Der VCÖ startete diese Initiative für eine Änderung der Straßenverkehrsordnung. Es soll Gemeinden und Städten erleichtert werden, Tempo 30 in ihrem Gemeindegebiet dort einzuführen, wo die Gemeinde das für wichtig hält.
Wir haben dazu bereits berichtet, siehe:
Die VCÖ-Initiative wird unter anderem vom Österreichischen Städtebund und österreichweit bereits von mehr als 170 Gemeinden und Städten unterstützt.
Besonders gefährliche "Ecken"
Im Norden des Bezirks gab es für in und um Gratwein-Straßengel die meisten Einträge. Etwa, dass sich bei der Austraße Richtung Bahnhofstraße zwar ein Schutzweg befindet, der sowohl von Schülerinnen und Schülern als auch Fußgängerinnen und -gängern aus Richtung Gratwein-Au täglich genutzt wird, aber aufgrund der langgezogenen Kurve schlecht einsehbar ist. "Viele Autofahrer beschleunigen in dieser Kurve, da es leicht bergauf geht, sehr viele der Autofahrer bleiben nicht stehe, um Fußgänger über den Schutzweg zu lassen", schreibt der unbekannte User. Ein anderer merkt an, dass in Hundsdorf Richtung Plankenwartherstraße wesentlich "schneller als die erlaubten 30 km/h gefahren" wird.
Im Süden des Bezirks gab es naturgemäß für die Großgemeinde Seiersberg-Pirka sehr viele Einträge. So wird etwa wieder eine Entschärfung der Bahnübersetzung an der Premstätter Straße gefordert. Wie berichtet wird es dort demnächst Sofortmaßnahmen geben. Die Letztentscheidung, ob es zu einer Schrankenanlage oder einer Unterführung inklusive einer möglichen Verlegung der Landesstraße kommen wird, sei von Land und GKB abhängig und für das Jahr 2027 vorgesehen.
Ein Hotspot scheint auch die L 301 im Hitzendorfer Ortsteil Niederberg zu sein. Dort werde mit weit überhöhter Geschwindigkeit gefahren. Vor allem an Wochenenden sei es eine Strecke für schnelle Motorradfahrer. Viel Aufregung gibt es auch im Hausmannstättener Ortsteil Berndorf. Weil dort kein Fahrradweg vorhanden ist und es ein starkes Verkehrsaufkommen gibt, sei dort eine Gefahrenquelle feststellbar.
Weitere gemeldete Gefahrenquellen
- Deutschfeistritz
Stübingtalstraße Richtung Dielach: "Trotz Ortsgebiet fahren Autos deutlich zu schnell. Eigene Radarmessungen haben ergeben, dass Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 120km/h, immer wieder mehr als 90km/h und sehr häufig mehr als 70km/h vorkommen. Hilferufe bei Exekutive und Verwaltung werden leider ignoriert. Man kommt als Radfahrer schwer über die Straße."
- Fernitz-Mellach
Hauptstraße im Ortskern: "Der Straßenabschnitt neben dem Erzherzog Johann Park ist sowohl für Fußgänger als auch Radfahrer eher schlecht überwindbar. Eine Reduzierung der Geschwindigkeitsobergrenze oder ein Radweg wären sinnvoll. Vom Altersheim bis zum Martin Auer sollte man den Verkehr in der Straße beruhigen."
- Frohnleiten
Parkweg: "30er-Beschränkung wird nicht eingehalten. Teilweise mit 80 km/h durchgefahren."
Neue Begegnungszone: "An dieser Stelle wurde zwar eine Begegnungszone verordnet, die aber weder kontrolliert noch eingehalten wird. Eltern mit Kinderwägen müssen die Fahrbahn benützen, weil der Gehweg durch Installation einiger Betonblöcke einem Hindernisparcour ähnelt."
- Gratwein-Straßengel
Kreuzung Bahnhofstraße/Gratweinerstraße: "Ist für einen Erwachsenen schon gefährlich, besonders aber für Kinder und mit einem Fahrrad von Gratwein kommend fast unmöglich.
Am Hauptplatz Judendorf-Straßengel: "Es gibt einen Zebrastreifen, der leider meistens von Autofahrern missachtet wird."
- Kalsdorf
Hauptstraße im Ortsteil Großsulz: "Die Straße ist zu den Stoßzeiten sehr stark befahren und viele halten sich nicht an die 50er-Beschränkung. Schul- und Kindergartenkinder haben keine sichere Möglichkeit, die Straße in diesem Bereich zu überqueren."
- Peggau
Grazer Bundesstraße Richtung Wörth/Friesach-Dorf: "Man kommt als Radfahrer schwer über die Straße. Die Geschwindigkeit ist zu hoch und die meisten Autos blinken nicht beim rechts abbiegen."
- Thal
Am Kirchberg: "Hier gibt es in der Woche öfters gefährliche Situationen mit Volksschulkindern, durch Eltern die zu schnell fahren und ihre Autos auf den Gehweg parken. Dadurch werden die Kinder gezwungen, auf der Straße zu gehen."
Tiefenbachstraße: "Leider wird hier die 30 km/h-Beschränkung nicht eingehalten. In dieser Siedlung leben mehrere Kinder. Die Anfahrt von beiden Seiten zur Gefahrenstelle müsste besser gekennzeichnet sein."
Hier geht es zur Karte: map.vcoe.at/verkehrsberuhigung
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