Dieser Winter zieht nie weiter

"Ich stamme aus einer Bergbauernfamilie. Das sind ganz andere Dimensionen", schmunzelt der stämmige "Zuagraste". Auf ein Verwandtschaftsnetzwerk von 76 Cousinen und Cousins kann der gebürtige Flachauer zugreifen. In einer "Sippschaft" solchen Ausmaßes sind naturgemäß die verschiedensten Berufsstände vertreten. Ein Schifahrer zählt auch zur "Vetternwirtschaft" des Jubilars: Abfahrtsweltmeister Michael Walchhofer.
Obwohl sein Name eine gewisse Affinität zum Pistensport in sich trägt und der Altersunterschied darauf schließen ließe, hat der Jubilar seinem Cousin das Schifahren freilich nicht beigebracht. Josef Winter feierte gerade seinen 50er. Michi Walchhofer wird bald 38.

Ein Wetterkreuz für Winter

Aber nicht nur familiär, auch in der Gemeinde kann sich der Bürgermeister auf eine große Gefolgschaft verlassen. Seit 18 Jahren genießt der ÖVP-Politiker Vertrauen und Ansehen im 1.550-Seelen-Ort Kirchbach. Die Liebe hatte ihn vor über 20 Jahren aus dem Ennstal hierher gelotst. Nach der Hochzeit mit Michaela hat der HLW-Professor auch schnell die Gemeinde ins Herz geschlossen. Und in Winter kommen nach fast vier Amtsperioden immer noch Frühlingsgefühle hoch: "Die Region ist spannend. Hier ist immer was los." Man müsse sich aber auch um das Bodenständige in der Gemeinde kümmern. "Wenn man nur fünf Jahre bleibt, hat man keinen Gesamtüberblick und kann nichts bewirken." Als Großgemeinde hat er sich die Kleinregion Kirchbach-Labilltal erhofft. Vom Land vorgeschlagen wurde der Zusammenschluss lediglich zweier Gemeinden: Kirchbach und Zerlach. Aber seine Wünsche zum Geburtstag sind sowieso andere: "Dass die Kinder ihren Weg machen und gesundheitlich alles im Lot bleibt." Das offizielle 50er-Geschenk von Gemeinde und Gästen der Feier ist ein Wetterkreuz. Winter will damit seine große Verbundenheit mit der Heimat und seinen tiefen Glauben ausdrücken.