Prinzhorn-Papierfabrik
Frohnleiten kauft das Grundstück: Das ist geplant

Das Gelände der ehemaligen Papierfabrik lag seit 2013 still. Die Stadtgemeinde hat das Grundstück nun aufgekauft. | Foto: Privat
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  • Das Gelände der ehemaligen Papierfabrik lag seit 2013 still. Die Stadtgemeinde hat das Grundstück nun aufgekauft.
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Es sollen Wochen intensiver Verhandlungen gewesen sein, jetzt ist der Deal aber gemacht: Die Stadtgemeinde Frohnleiten kauft das Industriegelände der ehemaligen Papierfabrik Hamburger der Prinzhorn-Gruppe. Damit gehen alle Anteil an die Frohnleiten GesmbH, die Gemeindebetriebe, die im Eigentum der Stadt liegen. Aber was sind die Pläne für die zehn Hektar Grund?

FROHNLEITEN. Im April 2013 wurde die Prinzhorn-Papierfabrik, wo Wellpapperohpapiere auf Altpapierbasis hergestellt wurden, offiziell stillgelegt. 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren betroffen. Der Markt sei übersättigt, die Nachfrage zu gering, die Produktion kann nicht kostendeckend durchgeführt werden – so die Gründe. Damals hatte der Konzern noch versucht, die Fabrik zu retten, auch durch die Zusammenarbeit mit dem Hamburger-Werk in Pitten, Niederösterreich. Erfolglos, wie man heute weiß. "Wir haben zwei Jahre lang gekämpft – mit Investitionen, Produktinnovationen und einer Reorganisation des Werks", teilte das Unternehmen damals in einer offiziellen Aussendung mit. 

Das Grundstück blieb ungenutzt. Und doch war es stets im Gespräch. Jetzt ist es fix, dass die Stadtgemeinde als Käufer übernimmt.

Die Politik der Stadtgemeinde rund um Bürgermeister Johannes Wagner (m.) war sich vor zwei Jahren einig, dass hier keine Müllverbrennungsanlage entstehen soll. Gemeinsam war und ist man sich auch einig, das Gelände gut nachnutzen zu wollen. | Foto: Privat
  • Die Politik der Stadtgemeinde rund um Bürgermeister Johannes Wagner (m.) war sich vor zwei Jahren einig, dass hier keine Müllverbrennungsanlage entstehen soll. Gemeinsam war und ist man sich auch einig, das Gelände gut nachnutzen zu wollen.
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Abbruch ist im Gange

"Der Kauf des Grundstückes ist eine Entscheidung für die künftige Entwicklung dieses Areals und versetzt die Stadtgemeinde in die Lage, die Nutzung im Sinne der Frohnleitnerinnen und Frohnleitner zu steuern", so Bürgermeister Johannes Wagner. Insgesamt geht es um gut zehn Hektar Fläche, auf der eine abbruchreife Industrieanlage steht. Der Abbruch, der noch vom Alteigentümer beauftragt wurde, und die Beseitigung von Schadstoffen sind derzeit im vollen Gange. Die Dekontaminierung ist dabei ein wesentlicher Faktor für die weitere Nutzung des gesamten Areals.

  • Eventuell hat der Kauf auch etwas mit einem Vorhaben zu tun, gegen das sich 2021 aufgrund von Gerüchten nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner, sondern die Politik geschlossen stemmte: Zwischenzeitlich war auf dem Gelände sogar eine Müllverbrennungsanlage geplant.
Sinnvolle Nachnutzung: Frohnleiten als Vorbild?

Was ist geplant?

Erste Pläne für eine Nachnutzung des Grundstücks gibt es bereits, nämlich die Fläche für Gewerbe- und Industrieflächen, also für Betriebe zu nutzen. Obwohl das Gebäude an sich baufällig ist, befinden sich zwei funktionstüchtige Hallen darauf, wovon eine als Lagerhalle aktuell noch genutzt wird. Der Fokus liegt auf der Ausdehnung von Arbeitsplätzen. Eine Win-Win-Situation, denn die "Budgetkonsolidierung der vergangenen Jahre und die positive Entwicklung der gemeindeeigenen Betriebe versetzt die Stadtgemeinde Frohnleiten erst in die Lage, diesen Kauf in Angriff zu nehmen", heißt es. 

170.000 Tonnen Gesamtkapazität – das war für die Maschinen möglich. Damals zu wenig, um am Markt mitzuhalten. | Foto: Privat
  • 170.000 Tonnen Gesamtkapazität – das war für die Maschinen möglich. Damals zu wenig, um am Markt mitzuhalten.
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Ein weiterer Vorteil: Eine weitere Bodenversiegelung wird vermieden. Die Stadtgemeinde setzt damit ein klares Zeichen für nachhaltige Baukultur. Zwei Grundwasserbrunnen mit hohem Schüttvolumen und ein Leitungszugangsvertrag zur Energie Steiermark sind weitere Merkmale dieses Areals. "Ein leicht reaktivierbarer Gleisanschluss, der eine unmittelbare Anbindung an die künftige Hochleistungsstrecke der ÖBB ermöglicht, ist darüber hinaus ein strategischer und logistischer Vorteil für einen Unternehmensstandort in diesem Bereich."

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