Geschichte lebendig gemacht
Bereits seit 1706 gibt es ihn, den steirischen Bauernkalender. Heute ist er beliebt wie selten zuvor.
260.000 Stück werden vom sogenannten Mandlkalender jährlich produziert. Diese Stückzahl hat sich seit Peter Roseggers Zeiten nicht verändert. Den Namen hat der steirische Bauernkalender von den Mandln, den Halbfiguren der männlichen und weiblichen Heiligen, erhalten. Das heutige Erscheinungsbild und die jährliche Aktualisierung hat der Kalender Heinz Selmeister zu verdanken. Er ist als Logistikleiter von Leykam Alpina in Werndorf auch für den Mandlkalender verantwortlich. "Den Kalender gibt es bereits seit 1706, nachweislich bei Leykam gedruckt wird er seit 1780", erzählt Selmeister. Das typische Format des handlichen Kalenders mit 32 Seiten ist historisch bedingt, um Papier zu sparen. Obwohl es heute mit Smartphone und Notebook alle Möglichkeiten gibt, ist der Kalender beliebt wie selten zuvor. "Unsere ursprüngliche Befürchtung, dass Kalender keine Bedeutung mehr haben, hat sich nicht bewahrheitet", sagt der Logistikleiter. Die Technik hat aber auch bei Leykam Einzug gehalten. Seit 1970 wird der Mandlkalender digital produziert. Der Kalender ist quasi eine analoge Wetter-App. Als Grundlage für die Wetterprognosen wird dabei der Raum Graz und Umgebung verwendet. Da kann es schon mal vorkommen, dass Hochzeitspaare anrufen und fragen, wie das Wetter an ihrem Hochzeitstag wird. Die Kalender werden nicht nur in Österreich vertrieben. Bis nach New York, Sydney oder Tokyo wurden bereits Exemplare geliefert. Mehr dazu unter www.alterbauernkalender.at.
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