Ihre Leidenschaft für das uralte Handwerk
Sieben Männer verschreiben sich dem zusehends in Vergessenheit Geratenem.
Früher Samstagmorgen. Vor Herbert Pepeunigs Garage am Kogelberg in Auersbach herrscht reges Treiben. Der Feuerkorb, über den das Fass gestülpt ist, brennt lichterloh. Anton Pessl spritzt Wasser auf die Fassdauben. Der Fasszug zwingt die Eichendauben in ihre Form. Ein uraltes Handwerk, praktiziert von einem Handwerksmeister, der seine Leidenschaft zum erlernten Beruf nie verloren hat, obwohl er ihn nach seiner Ausbildung nicht mehr ausüben konnte. Das Gewerk drohte über die Jahrzehnte auszusterben. Wurden früher vom Fassbinder neben Fässern auch Eimer und sogar Badewannen gefertigt, sank mit der Industrialisierung die Nachfrage zusehends.
Sieben Männer haben sich den Fertigkeiten vergangener Zeiten verschrieben, um sie wiederzuerlernen, weiterzugeben und mit ihrer Hinwendung zu würdigen. Für Anton Wiedner Mitbegründer der Gemeinschaft der "Sieben Mandln", ist das alte Handwerk nur ein Schwerpunkt. Ein weiterer sind für die Männer alte Küchengeheimnisse und ausgestorbene Spezialitäten, wie etwa die Zubereitung von Dachsfleisch, das in Adelshäusern vergangener Zeiten als besonderer Genuss kredenzt wurde. Und während Herbert Pepeunig mit seinen Gehilfen alle Hände voll zu tun hat, die störrische Eiche in ihre Form zu zwingen, sinnieren die Männer schon über die Bestimmung des Fässchens. Darin soll bis zum Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr von Auersbach im kommenden Jahr ein eigens gekelterter Wein reifen.
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