Schöckl-Seilbahn-Übung
Im Ernstfall muss jeder Handgriff sitzen

Einmal im Jahr findet die spektakuläre Großübung statt. Vorab kann man sich melden, um als Komparsin oder Komparse dabei zu sein. | Foto: Rotes Kreuz Graz-Umgebung, J. Glettler-Feiertag
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  • Einmal im Jahr findet die spektakuläre Großübung statt. Vorab kann man sich melden, um als Komparsin oder Komparse dabei zu sein.
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Am Samstag war es wieder so weit: Immer dann, wenn sich die Schöckl-Seilbahn ohnehin in Revision befindet, wird eine großangelegte Übung der Bergrettung Steiermark und der Holding Graz durchgeführt. Geübt wird, wie man Fahrgäste aus den Gondeln evakuieren kann, wenn der Fall der Fälle eintritt.

GRAZ-UMGEBUNG. Wochen, bevor die alljährliche Schöckl-Seilbahn-Übung stattfindet, ruft die Bergretttung Steiermark Freiwillige dazu auf, als Komparsinnen und Komparsen dabei zu sein. Heuer war die Nachfrage nach diesem einmaligen "Erlebnis" so groß, dass binnen kurzer Zeit alle "zu rettenden Personen" schnell gefunden wurden. Insgesamt 40 Personen hatten sich gemeldet, auch Familien mit ihren Kindern. Einmal im Jahr wird der Ernstfall geprobt: Was ist zu tun und wie verläuft die Rettungskette, wenn sich Personen in der Seilbahn beziehungsweise in den Gondeln befinden und dort, aufgrund unterschiedlicher Vorfälle, zu retten wären? 

Lagebesprechung: Insgesamt waren gut 120 Einsatzkräfte vor Ort bei der Großübung dabei. | Foto: Rotes Kreuz Graz-Umgebung, J. Glettler-Feiertag
  • Lagebesprechung: Insgesamt waren gut 120 Einsatzkräfte vor Ort bei der Großübung dabei.
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120 Einsatzkräfte dabei

Bei dieser spektakulären Großübung mit dabei waren neben der Bergrettung Feuerwehren mit einem Kommandofahrzeug der Bezirksstelle Graz-Umgebung, die Polizei und drei Rettungswägen mit einem Behelfskrankentransportwagen – 12 Rotkreuz-Helferinnen und -Helfer der Ortstellen Kumberg und Gratkorn folgen der Einladung ebenso wie das Drohnenteam des Bereichsfeuerwehrverbandes GU. Alle zusammengerechnet waren 120 Einsatzkräfte vor Ort am Schöckl dabei.

Die Aufgaben des Roten Kreuzes bestanden im Wesentlichen im Transport und in der Versorgung von leichtverletzten Figurantinnen und Figuranten, welche zum Teil sehr realistisch geschminkte Verletzungen aufwiesen. Mit dem sogenannten Einsatzleiter Rettungsdienst Nikolaus Schöggl war das Rote Kreuz auch in der gemeinsamen Einsatzleitung vertreten, welche sich im Bereich der Talstation befand. Ein besonderes Highlight war die Übung auch für die Jugendrotkreuz: Fünf Rotkreuz-Jugendliche wurden gemeinsam mit 37 weiteren Statistinnen und Statisten aus den Gondeln abgeseilt.

Was ist zu tun, wenn Menschen aus den Gondeln gerettet werden müssen? Genau dieses Szenario wurde geübt. | Foto: Rotes Kreuz Graz-Umgebung, J. Glettler-Feiertag
  • Was ist zu tun, wenn Menschen aus den Gondeln gerettet werden müssen? Genau dieses Szenario wurde geübt.
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Jeder Handgriff zählt

Geübt wurde deshalb der Fall eines Stillstandes der Seilbahn, die auf 1.445 Meter Höhe hinaufführt: Ein Stromausfall oder andere technische Gebrächen können nämlich schneller zu einem Stillstand einer Seilbahn führen als man denkt. Im Ernstfall muss daher jeder Handgriff sitzen. Wie lange brauchen Einsatzkräfte, wenn etwa so ein Vorfall bemerkt wird? Wie redet man mit den Menschen in den steckengebliebenen Gondeln, die möglicherweise Angst haben und nervös sind? Was, wenn jemand ohnmächtig oder verletzt wurde? Und: Wie bekommt man die Menschen aus der Gondel wieder raus? Diese und weit mehr Fragen konnten durch gemeinsames Tun eine gut funktionierende Rettungskette beantwortet werden. 

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