Schöckl
Johann-Waller-Hütte: Nach 90 Jahren eigene Trinkwasserversorgung

Die Josef-Waller-Hütte existiert bereits seit 1932. Im Jubiläumsjahr wurde dafür gesorgt, dass es auch Trinkwasser gibt – die Feuerwehren profitieren von der neuen Anlage. | Foto: Privat
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  • Die Josef-Waller-Hütte existiert bereits seit 1932. Im Jubiläumsjahr wurde dafür gesorgt, dass es auch Trinkwasser gibt – die Feuerwehren profitieren von der neuen Anlage.
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Die Johann-Waller-Hütte hat dank tatkräftigem Einsatz der Ehrenamtlichen der Naturfreunde Graz nach 90 Jahren einen fixen Anschluss an Quellwasser erhalten. Vom Zugang profitieren nun auch Einsatzkräfte. 

ST. RADEGUND. Auf knapp 1.200 Höhenmetern südwestlich am Schöckl steht die Johann-Waller-Hütte, die seit 1932 tagein, tagaus als Einkehrmöglichkeit für Tourengeherinnen und -geher, Wanderinnen und Wanderer oder Moutainbikerinnen und -biker geöffnet hat. Das Haus wurde in den letzten Jahren bereits einer umfassenden Renovierung unterzogen und eine Photovoltaikanlage am Dach sorgt für eine eigene Energiequelle. Seit knapp 90 Jahren fehlte es aber an Trinkwasser, das händisch auf die Hütte geliefert werden musste. Bis jetzt. 

Mit mehr als 50 Kubikmetern an Speichervolumen umfasst das neue System. | Foto: Privat
  • Mit mehr als 50 Kubikmetern an Speichervolumen umfasst das neue System.
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Trinkwasser wird geprüft

Knapp 300 Liter pro Woche wurden bislang in Kanister gefüllt und diese für einen Transport auf ein Auto geladen, verrät Susanne Bauer, Vorsitzende der Naturfreunde. Bisher besaß die Hütte lediglich eine Brauchwasserzisterne. "Mit dieser mühsamen Prozedur ist nun Schluss. Mit unseren Aufbereitungsanlage sind wir nun in der Lage, das gesammelte Regenwasser in Trinkwasser umzuwandeln. Die Wasserversorgung ist für die Waller-Hütte und den Verein ein Meilenstein." Die entsprechende Wasserqualität wurde durch eine Untersuchung der MedUni Graz bereits bescheinigt. Ziel war es, eine autarke Trinkwasserversorgung in Angriff zu nehmen. 

Die gesamte Anlage inklusive Errichtung hat gut 115.000 Euro gekostet. | Foto: Privat
  • Die gesamte Anlage inklusive Errichtung hat gut 115.000 Euro gekostet.
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Das rund 115.000 Euro teure Projekt wurde mit Mitteln der EU, des Bundes und des Landes Steiermark gefördert. Daneben haben die Stadt Graz und die Gemeinde St. Radegund sowie private Sponsorinnen und Sponsoren und zahlreiche Spenderinnen und Spender den Bau der Anlage unterstützt. "Ohne diese Förderungen und Spenden hätten wir das Projekt nicht stemmen können", richtet Bauer ihren Dank an alle Beteiligten. Mit mehr als 50 Kubikmetern an Speichervolumen durch die neuen Zisternen und einer Wasseraufbereitungsanlage sowie einer UV-Anlage können täglich gut 1,6 Kubikmeter Trinkwasser erzeugt werden. 

Um die Hütte kümmert sich ein Verein – brauchen Vereine mehr Unterstützung?

Die gesamte Anlage funktioniert auf Basis eines Membranfilterns, mit dem es gelingt, Bakterien und Viren zur Gänze abzutöten und sie vom Trinkwasser fernzuhalten. Die Technik begeistert, sodass sich Phillipp Spitzer, Professor am Fachdidaktikzentrum Chemie Uni Graz, zur feierlichen Eröffnung am 17. Februar angekündigt hatte. Studierende der Zukunft werden mit beziehungsweise an der Methodik forschen.

Hüttenwirt Felix Winkler und Naturfreundin Susanne Baur prosten an: Das Trinkwasser wird regelmäßig auf seine Qualität geprüft.  | Foto: Privat
  • Hüttenwirt Felix Winkler und Naturfreundin Susanne Baur prosten an: Das Trinkwasser wird regelmäßig auf seine Qualität geprüft.
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Feuerwehr profitiert vom Wasser

Nicht nur Hüttenwirt Felix Winkler wird mit der Anlage eine Freude haben, auch haben sich, wie Bauer erzählt, schon Nachbarinnen und Nachbarn gemeldet, die an Lösungen für eine Wasserversorgung durch Knappheit interessiert sind. Ebenso profitieren die Feuerwehren davon – ist diese Anlage doch das einzige Wasserreservoir auf der Bergseite. "Wir haben auf dem Plateau Wasserresereven, aber müsste man den Schöckl aufteilen, dann ist das obere Drittel und das erste Drittel durch das Hydrantennetz bis gut 1.000 Meter Höhe gesichert", sagt Wolfgang Sauseng, Brandinspektor des Bereichsfeuerwehrverband Graz-Umgebung, Abschnitt 2, und verweist auf den großflächigen Waldbrand am Schöckl im Jahr 2015.

Nun haben die Freiwilligen Feuerwehren auch genug Löschwasser, sollte es auf dieser Seite des Schöckls brennen. | Foto: Privat
  • Nun haben die Freiwilligen Feuerwehren auch genug Löschwasser, sollte es auf dieser Seite des Schöckls brennen.
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"Im besten Fall kamen wir bisher bis dahin, wo uns nun die Wasserversorgung hilft, auf maximal 4.000 Liter Löschwasser. Jetzt sind es 50.000. Und 50.000 Liter haben oder nicht, das macht natürlich einen großen Unterschied bei den Erstmaßnahmen aus."

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