"PopCap"
Junge Thalerin erfindet "K.O.-Tropfen-Deckel" zur Prävention

Emily Klein und Brandon Escalona, beide studieren Industrial Design an der FH Joanneum in Graz, haben mit dem "PopCap" einen Deckel erfunden, der K.O.-Tropfen erst gar nicht in die Becher lässt. | Foto: Privat
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  • Emily Klein und Brandon Escalona, beide studieren Industrial Design an der FH Joanneum in Graz, haben mit dem "PopCap" einen Deckel erfunden, der K.O.-Tropfen erst gar nicht in die Becher lässt.
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"K.O.mmt mir nicht ins Glas" lautet das Motto der aktuellen Sensibilisierungskampagne zu K.O.-Tropfen des Landes Steiermark. Doch wer kann diese wichtige Message besser vermitteln als die Jugendlichen selbst? Emily Klein aus Thal hat mit einem Studienkollegen sogenannte K.O.-Tropfen-Deckel erfunden. Uns verrät sie, wie sie auf diese Idee kam.

THAL. Endlich Wochenende, feiern, Freundinnen und Freunde treffen. Doch plötzlich wird dir schwummrig, dir ist schlecht – am nächsten Morgen hast du keine Erinnerungen mehr. Was ist passiert? Ist etwas mit mir passiert? Ist es möglich, dass mir K.O.-Tropfen verabreicht wurden? Um erst gar nicht in diese Situation zu kommen, sind Prävention und Aufklärung unter den Jugendlichen und jungen Menschen notwendig. Denn: K.O.-Tropfen sind farb- und geruchlos, meist auch geschmacklos, im Nachhinein sowohl im Blut als auch im Urin kaum noch nachweisbar und machen die betroffene Person willenlos.

Du hast keine Erinnerungen an die letzte Nacht und bist vielleicht Opfer von K.O.-Tropfen geworden? Wichtig ist, darüber zu sprechen, sich jemanden anzuvertrauen und Hilfe zu holen.  | Foto: Anthony Tran/Unsplash
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Handeln und darüber reden

Emily Klein, 20 Jahre jung, studiert Industrial Design an der FH Joanneum in Graz – und geht natürlich auch gerne feiern, weiß deshalb um die Gefahr, in einem unachtsamen Moment K.O.-Tropfen ins Glas bekommen zu können. Um das zu verhindern, hat die Thalerin gemeinsam mit ihrem Studienkollegen Brandon Escalona einen Deckel erfunden und designt, der davor schützen soll. "Wir gehen sehr gerne feiern oder auf Veranstaltungen, bei denen unter anderem Alkohol eine Rolle spielt. Auch wenn sich eigentlich jede und jeder mit dem Thema K.O.-Tropfen schon einmal auseinandergesetzt hat, passiert leider doch immer wieder etwas. Dieses Jahr wurde eine gute Freundin von uns Opfer von K.O.-Tropfen, und auch wenn sie vergleichsweise 'noch ganz gut davongekommen' ist, hat sie dieser Abend sehr geprägt. Und uns auch", erzählt Klein gegenüber MeinBezirk.at.

Anständig feiern? Ja, bitte! Aber bitte auch mit Vorsicht. | Foto: Aleksandr Popov/Unsplash
  • Anständig feiern? Ja, bitte! Aber bitte auch mit Vorsicht.
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Einfach, kreativ und effektiv

Mitunter war das auch der Grund, warum die angehende Designerin und ihr Kollege nach einer Lösung gesucht haben, die Menschen vor diesen Substanzen zu bewahren. "PopCap" heißt die Erfindung; "NO-K.O." steht drauf.

"Ich weiß, dass K.O.-Tropfen keinesfalls unterschätzt werden dürfen, weil Opfer schlimmen Gefahren ausgesetzt sind und in der Situation selber keine Chance haben. So etwas passiert schneller als man denkt und jede und jeder, die oder der diese Gefahr nicht ernst nimmt, sollte sich dringend informieren."
Emily Klein

Das Design ist für den "Pro Carton Young Designers Award" nominiert. | Foto: Privat
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Ihre Erfindung ist so einfach wie kreativ und genial: ein nachhaltiger Deckel aus Karton, der an einem Becher befestigt werden kann, um zu verhindern, dass K.O.-Tropfen unbemerkt darin landen. Zum Trinken muss der Deckel nicht abgenommen werden – mehr wird an dieser Stelle über die Funktion aber nicht verraten, immerhin soll "PopCap" Schlimmeres verhindern. 

Opfern gehört schenken

Die Idee und das Design sind so genial, dass die beiden damit beim "Pro Carton Young Designers Award" – der im spanischen Sevilla in Kürze ins Finale geht – im Rennen sind. Klein hofft, mit dem Produkt mehr Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken, zu sensibilisieren und auch präventiv helfen zu können. "Natürlich ist es wichtig, Betroffenen zuzuhören und ihnen zu glauben. Ich bewundere die Menschen, die offen darüber sprechen und andere über die Gefahren aufklären, denn so können wir gemeinsam gegen K.O.-Tropfen ankämpfen", sagt die 20-Jährige mit voller Überzeugung.

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