Graz-Umgebung
Klimawandel von oben bekämpfen
Mit der sogenannten Thermalscanner-Befliegung sollen Hitze-Hotspots im Bezirk ausgemacht werden.
Dass der Klimawandel auch längst in unseren Breitengraden angekommen ist, zeigen nicht nur die Starkregenereignisse der letzten Wochen in Mitteleuropa.
Fliegen gegen Klimawandel
Was in der Landeshauptstadt Graz bereits seit 1977 durchgeführt wird, soll nun auch erstmals die vielen Umlandgemeinden einschließen, nämlich eine sogenannte Thermalscanner-Befliegung mittels Flugzeug. "Sinn der Sache ist es, Hitze-Hotspots auszumachen und Daten zu sammeln", erklärt Anna Lampl, Projektverantwortliche beim Regionalmanagement Steirischer Zentralraum. Der nächste Schritt sei dann, diese Erkenntnisse durch planerische Maßnahmen gezielt positiv für das Klima zu beeinflussen. In die Workshops nach der Datensammlung sind neben den Gemeindeverantwortlichen deshalb auch die örtlichen Raumplaner eingebunden. Die Befliegung erfolgt jetzt in den Sommermonaten an zwei Hitzetagen mit stabiler Wetterlage. Die Flugbahnen (Flächenausmaß von rund 600 Quadratkilometern) verlaufen entlang von Streifen, sodass viele GU-Gemeinden (siehe Infobox unten) miterfasst werden. "Es wird aber auch vor Ort am Boden Messungen geben. Für uns ist es wichtig, dass man gemeinsam an dem Thema arbeitet und eine gute Datengrundlage für Entscheidungen schafft, damit Gemeinden davon profitieren", betont Lampl. Eine dieser Gemeinden ist Kalsdorf bei Graz. "Mir ist alles recht, wenn es Initiativen gibt, um das Klima zukunftsfit zu machen. Wir haben nur eine Welt, das sollte uns allen klar werden. Wenn es notwendig ist, werden wir als Gemeinde Kalsdorf sicher Mittel in die Hand nehmen, um das Klima zu schützen. Wir werden uns in jeder Hinsicht beteiligen. Es ist eh schon fünf vor zwölf", freut sich Kalsdorfs Bürgermeister Manfred Komericky über das Projekt, das aus Mitteln des Regionalbudgets unterstützt wird.
Auch der Norden ist dabei
Beflogen werden auch Deutschfeistritz, Peggau und Semriach, die mit Frohnleiten und Übelbach zusammen die Klima- und Energiemodellregion GU-Nord bilden. "Vor allem im Hinblick auf die Raumplanung ist die Befliegung ein sinnvolles Projekt. Wenn Hitzepole klar definiert werden, kann geschaut werden, wo und wie die Umsetzung von Maßnahmen notwendig sind", sagt Modellregions-Manager Roman Mühl. "Wir können nicht nur, wir müssen jetzt etwas gegen den Klimawandel unternehmen.“
Folgende Gemeinden befinden sich innerhalb des Befliegungsgebiets:
Deutschfeistritz, Dobl-Zwaring, Eggersdorf, Feldkirchen, Fernitz-Mellach, Gössendorf, Gratkorn, Gratwein-Straßengel, Hart, Haselsdorf-Tobelbad, Hausmannstätten, Hitzendorf, Kainbach, Kalsdorf, Kumberg, Laßnitzhöhe, Peggau, Premstätten, Raaba-Grambach, Sankt Oswald bei Plankenwarth, Sankt Radegund, Seiersberg-Pirka, Semriach, Stattegg, Thal, Vasoldsberg, Weinitzen, Werndorf, Wundschuh
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