Graz-Umgebung
Lego-Paradies in Hausmannstätten
Ein Besuch bei Philipp Auer und Jaqueline Bölderl, die über eine Million Legosteine gesammelt haben.
Er sei ein Lego-Freak seit der Kindheit, sagt Philipp Auer, als wir ihn und seine Frau Jaqueline Bölderl vergangene Woche in Hausmannstätten besuchen. Wobei Freak nicht negativ gemeint ist. In der Lego-Szene werden so langjährige Sammler genannt.
Eine Million Legosteine
Seit über 14 Jahren im Erwachsenen-Alter hat sich der 38-Jährige das gekauft, was er als Kind nicht bekommen hat. Über eine Million Legosteine haben sich so im Eigenheim der sechsköpfigen Familie in Graz-Liebenau angesammelt. Bis die vier Kinder des Paares den Platz gebraucht haben, stand für den Lego-Fan ein 80 Quadratmeter großer Raum zur Verfügung. Immerhin auf 30 Quadratmeter kann sich Auer zu Hause jetzt noch ausbreiten. Das war ihm aber anscheinend zu wenig. Vor zwei Monaten war es endlich so weit und sein eigener "Brick Flip Shop" öffnete seine Pforten gleich neben dem Gemeindeamt in Hausmannstätten.
Obwohl schon 18 Jahre Erfahrung als Unternehmer war dieser Schritt langwierig. "Fast ein Jahr Vorbereitungszeit hat uns dieser Weg gekostet", erzählt Auer. Die Verhandlungen mit dem Baustein-Hersteller waren schwierig. Nicht jeder darf einfach so ein Fachgeschäft für Legosteine eröffnen. Die Familie hat mit ihrem Shop als offizieller Lego-Partner in ganz Österreich auch ein Alleinstellungsmerkmal. Dass die Lego-Szene groß ist, zeigt sich auch am regen Besuch im Geschäft. "Wir sind in der Lego-Szene sehr bekannt. Es gibt Lego-Freaks, die zweimal die Woche vorbeikommen und sich eigene Städte bauen", weiß Bölderl.
Weil man auch kleinste Einzelteile oder exklusives Zusatz-Sortiment in Hausmannstätten bekommt, reisen Lego-Fans sogar aus Niederösterreich oder Tirol an. "Die Leute wollen auch fachsimpeln. Es ist ein richtiger Treffpunkt. Wir haben nicht mit diesem Andrang gerechnet", erklärt Auer, der auch besondere Kundenaufträge erfüllt. Aktuell baut der Grazer an einem großen, exklusiven Schiff. "Weil die Teile dafür so selten sind, musste ich diese aus zehn bis zwölf Ländern zukaufen", sagt der Lego-Experte. Von den Teilen, die zu Hause lagern, wird übrigens nichts verkauft. "Ich tue mir schwer, das zu verkaufen", sagt der leidenschaftliche Lego-Sammler. Nur das Ordnungssystem nach Farbe und Größe ist das gleiche wie daheim.
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