Regionalität in aller Munde
Beim Essen setzen wir Österreicher mehr denn je auf Qualität, Frische und Regionalität.
Wir alle machen es, im Idealfall sogar mehrmals täglich: essen. Vielfach nur eilig zwischen Terminen, oft aber als soziales Event genussvoll mit Familie oder Freunden. Wie der Durchschnittsösterreicher am liebsten seinen Teller füllt – und vor allem womit –, erhob der "Wedl Food Report". Dabei wurden österreichweit 1.330 Menschen zwischen 18 und 69 Jahren nach ihren Essgewohnheiten befragt. Und es zeigt sich ein besonderer Trend: Es wird wieder vermehrt auf Regionalität und Frische gesetzt. Und vor allem der Steirer will wissen, woher Fisch, Fleisch und Gemüse überhaupt kommen.
Mittags auswärts
Von allen Mahlzeiten wird das Mittagessen am häufigsten, nämlich zu 51 Prozent, auswärts konsumiert. Da muss es dann vor allem schnell gehen und das Service hat einen besonders hohen Stellenwert. 18,70 Euro kostet dabei die durchschnittliche Mittagspause. Deutlich tiefer in die Tasche greift man abends, wo in geselliger Runde und genussvollem Ambiente im Schnitt 31,40 Euro ausgegeben werden.
Aber egal, bei welcher Mahlzeit: Mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) macht zu keiner Tageszeit Abstriche bei Frische und Qualität. 74 Prozent kochen mehrmals die Woche, rund jede zweite Frau gibt an, fast täglich zu kochen. Die Männer schwingen in 28 Prozent der Fälle den Kochlöffel.
G'sund und regional
Die Österreicher lieben es grün: So nennen 61 Prozent Salat als ihre bevorzugte Gemüsesorte, in einem Viertel der Fälle wird Salat als Beilage gewählt. Steht Auswärtsessen am Programm, wird besonderes Augenmerk darauf gelegt, ob tierische Produkte aus artgerechter Haltung stammen – 36 Prozent beurteilen dies als sehr wichtig. Ob regionale und biologische Erzeugnisse verwendet werden, ist für 40 beziehungsweise 27 Prozent der Befragten entscheidend.
Je ländlicher eine Gemeinde, desto mehr Bezug haben die Menschen zu ihren Lebensmitteln. Das bestätigt auch Andrea Kügerl, Inhaberin des Straßengler Genussecks. Seit Kurzem in ihrem Sortiment: die steirische Wassermelone, die Kügerl aus Fehring bezieht. Das Produkt allein reicht aber nicht, um in ihren Regalen zu landen: "Ich fahre zu den Landwirten und Bauern hin, sehe mir den Betrieb an, koste, was ich weiterverkaufen will. Es muss den Kunden ja auch schmecken", versichert sie.
Ob Gemüse, Obst, Molkerei- und Fleischprodukte, Aufstriche oder schokoladige und alkoholhaltige Leckereien – jedes Produkt in ihrem Laden ist ein regionales. Wichtig ist Kügerl auch der kurze Transportweg, "so bleiben die Produkte frisch und saftig und schmecken auch besser. Das kommt bei den Kunden gut an".
Verkaufsschlager im Genusseck sind neben knallbuntem Gemüse und Obst im Moment Bio-Heumilchprodukte einer Gratkorner Bäuerin. Der Preis spielt bei ihrer Kundschaft keine Rolle, im Gegenteil: "Viele denken, bio und regional ist automatisch teurer. Da täuschen sie sich aber", schmunzelt Kügerl.
Umfrage: Und was kommt bei Ihnen auf den Tisch?
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.