Scherbauerwiese
Skilift: Kein Aufatmen nach Frau Holles Kurzbesuch
Auch wenn der Schnee sich nun endlich blicken hat lassen – der Winter ist nach wie vor zu warm, um vor allem auf den kleineren Pisten, auf denen wir alle die Bretter zum ersten Mal angeschnallt bekommen haben, optimales Skivergnügen zu garantieren.
ST. RADEGUND/EGGERSDORF. Auf der Scherbauerwiese in St. Radegund wurden aufgrund der warmen Witterungsverhältnissen alle Kurse – hier rasen vor allem noch viele Kinder den Berg hinab – bereits zum zweiten Mal verschoben. Man hofft noch auf ein weißes Wunder, das nur in Verbindung mit langanhaltenden kalten Tagen Skivergnügen bringen kann. "Man darf nicht glauben, nur weil der Schnee kommt, dass der Skisport auch starten kann", lässt Gernot Ableitner, Obmann des Sportvereins St. Radegund, wissen.
"Weit größere Sorgen"
Hier legt der Sportverein selbst Hand an, um Hobbysportlerinnen und -sportler und den Skisportnachwuchs zu fördern, sie auf der Kleinstskiliftanlage zu betreuen und für optimale Pistenverhältnisse zu sorgen. Und das schon seit 1964. Selbst Ski-Ass Conny Hütter ist von Kumberg aus in den Kurort gefahren, um hier die Pistengaude zu genießen. Es ist ihr Heimatverein. Wie Hütter einst haben tausende Kinder hier im Laufe der Zeit gelernt, überhaupt erst auf den Skiern zu stehen. Aktuell steht die Familienskiliftanlage neben der Schöckl-Talstation aber still. Der Schnee fehlt, die Temperaturen sind zu hoch. "Aber man muss sagen, dass die großen Skigebiete weit größere Sorgen haben als wir", sagt Ableitner.
Wie auch in anderen kleineren Skianlagen braucht es zum Brettlwachseln auf der Scherbauerwiese genug Neuschnee und mehrere Nächte hintereinander mindestens minus fünf Grad Celsius. Der Boden ist zu wenig gefroren und der aktuelle Nassschnee sorgt maximal dafür, dass er sich bei wenigen Fahrten so reduziert, dass von Piste keine Rede mehr sein kann. "Zum Schlittenfahren oder Schneemannbauen reicht es sicher. Aber die grobe Vorarbeit, um einen Skikurs veranstalten zu können, dauert eine Woche", so der Obmann. "Ich kann noch keine Prognose abgeben, wie es für alle in dieser Saison ausschaut."
Hoffen auf perfektes Wetter
Dass die Scherbauerwiese zur Skipiste wurde, ist Reinfried Haubenhofer zu verdanken. Er war es, der einst beschloss, den Kindern, die sonst auswärts das Skifahren erlernen mussten, mit allen möglichen Mitteln eine Piste vor Ort zur Verfügung zu stellen. "So viele Kinder haben bei uns das Skifahren gelernt. Darauf sind wir sehr stolz", sagte er gegenüber MeinBezirk.at 2016, als er kurz vor seinem 99. Geburtstag stand.
Und weiters: "Die Liftstraße wurde von einem Caterpillar ausgehoben, alle anderen Arbeiten wurden von Vereinsmitgliedern kostenlos vorgenommen." Bei fehlendem Skifahr-Wetter geht für Kinder heuer nichts, Schneekanonen und Pistengeräte hin oder her. Das Wetter hat die Piste "weggefressen".
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