Sprache wurde zu ihrer Berufung

Zeljka Papic lehrt seit zehn Jahren Kindern in Radkersburg die slowenische Sprache.

„Kako ste, Zeljka?“ „Dobro, hvala!“ Die Runde ist zu Ende. Jedes Kind hat gefragt und geantwortet. Jedes war an der Reihe. Zeljka Papic zeigt zum Abschluss der Einheit noch Stofftiere, die die Kinder auf Slowenisch benennen. Auch in den Ferien traf sich eine Gruppe von Kindern in den Räumlichkeiten des Eltern-Kind-Zentrums Mureck, um bei Zeljka Papic Slowenisch zu lernen. Der Kurs gehörte zum Ferienprogramm „Freizeitwiese“ des Ekiz. In den nächsten Tagen wird Papic wieder in zahlreichen Radkersburger Schulen unterwegs sein, um zu eruieren, wie viele Gruppen sie wieder in dieser Sprache unterrichten darf. Im vergangenen Schuljahr hat die zweifache Mutter zehn Radkersburger Schulen betreut.

Partnerschulen gefunden
Nach Österreich kam die in einem kleinen, etwa fünf Kilometer von Mureck entfernten slowenischen Dorf aufgewachsene junge Frau vor 26 Jahren. Nach der Matura in Murska Sobota gab es im damaligen Jugoslawien keine Arbeit für sie. In Österreich arbeitete sie vorerst in der Gastronomie und war einige Jahre auf Saison, bevor sie in einem Bad Radkersburger Hotel eine Stelle bekam. Den ersten Sprachkurs hielt sie vor etwa zehn Jahren in der Volksschule Mureck über Initiative des Elternvereins. 2003 hörte man in der Volksschule Straden von der neuen Slowenisch-Lehrerin und 2005 erhielt Papic bereits einen ersten Vertrag mit dem Landesschulrat.
Der Kreis wurde immer größer. Auch in Leibnitzer Schulen hat Papic mittlerweile schon Slowenisch unterrichtet. „Ich habe auch immer darauf geachtet, dass die Schulen, in denen ich unterrichtete, Kontakt mit einer slowenischen Partnerschule bekamen“, erzählt Papic von einer weiteren völkerverbindenden Tätigkeit.
Eine Ausbildung zur Religionspädagogin steht inzwischen auch kurz vor dem Abschluss. Zusätzlich arbeitet sie immer noch an der Rezeption eines Hotels in der Thermenstadt. Und spricht selbst übrigens vier Sprachen.

walter.schmidbauer@aon.at