Statt Gestank gibt es Stunk

- <b>Bislang ohne Genehmigung</b> stört eine Lkw-Deponie den Frieden in der sonst so idyllischen Ortschaft.
- hochgeladen von Heimo Potzinger
Eltern sorgen sich. Anrainer klagen seit Jahren. Die Deponie gibt es immer noch.
Pirching am Traubenberg ist eine von wenigen Zugzugsgemeinden. Doch eine Lkw-Deponie mitten im Dorf verschandelt das idyllische Ortsbild. Der Bürgermeister ist machtlos. Gutachten von Umweltanwaltschaft und Volksanwaltschaft geben wenig Aufschluss. Die Bezirkshauptmannschaft prüft gerade die Genehmigung eines Lkw-Parkplatzes. Obwohl: Hinter den Kulissen hört man, dass die Fahrzeuge nicht nur abgestellt, sondern auch verschrottet und ausgeschlachtet werden. Unterdessen darf der "Nachbarschaftsstreit" – empörte Anrainer liefern sich mit dem Autohandel seit Jahren ein erbittertes Anzeigenduell – weiter auf dem Rücken aller Bewohner von Pirching ausgetragen werden.
Eltern sind besorgt. Volksschulkinder steigen im Bereich der Deponie ein und aus – und das in einer unübersichtlichen Kurve, in der obendrein die Sicht durch die Lkw-Wracks verstellt ist. "Die Fahrzeuge stehen nicht nur im Innenhof, sondern auch auf der Straße und dem Freiland herum. Wir wollen das als Gemeinde auch nicht – eigentlich gilt die Berechtigung nur für den Innenhof. Es gibt sogar einen Wiederherstellungsbescheid. Aber mittlerweile glaubt uns keiner mehr", bedauert Vizebürgermeister Siegfried Neuhold. Und das sei auch kein Wunder, wüsste doch niemand, wer eigentlich zuständig sei. Dazu komme noch, dass Bürgermeister Franz Matzer mit dem Betreiber verwandt sei, was manche zu glauben veranlasse, er würde den Unternehmer decken. Matzer: "Jeden, der das behauptet, werde ich belangen." Er habe nichts unversucht gelassen, um eine Lösung im Sinne der Bevölkerung herbeizuführen." 4.000 Euro hat die Gemeinde bereits für Gutachten ausgegeben – ohne aufschlussreiches Ergebnis. Man fühle sich alleingelassen, so Neuhold. Nach der jüngsten Bauverhandlung wartet man gespannt auf den behördlichen Bescheid. Jurist Alois Puntigam von der Bezirkshauptmannschaft: "Unabhängig vom laufenden Genehmigungsverfahren zum eingereichten Projekt prüfen wir gerade den Ist-Zustand – auch hinsichtlich Umweltverträglichkeit." Bei Gefahr in Verzug wäre auch die Schließung denkbar. Der Unternehmer wehrt sich: "Ich habe eine Betriebsstättengenehmigung. Es gibt keinen Lärm, keinen Geruch. Ich lasse mich nicht vertreiben."
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