Wenn dieser Mann in dieser Jacke vor der Tür steht, ist etwas passiert.

Sie wollen nicht, dass dieser Mann in dieser Jacke vor ihrer Tür steht.
  • Sie wollen nicht, dass dieser Mann in dieser Jacke vor ihrer Tür steht.
  • hochgeladen von Daniela Tuttner

Weniger Licht, Nebel, die Blätter färben sich bunt, werden braun, sterben ab und fallen zu Boden. Kein Wunder, dass uns in der dritten Jahreszeit Gedanken an Tod und Sterblichkeit ins Bewusstsein gerufen werden, die den Rest des Jahres über gerne verdrängt werden.
Einen, für den der Tod immer präsent ist, ist der Reichendorfer Martin Prem. Er ist einer von 400 steirischen Mitarbeitern beim Kriseninterventionsteam KIT und ist dadurch regelmäßig mit Menschen konfrontiert, die einen ihnen nahe stehenden Menschen verloren haben. Er hilft ihnen, den ersten Schock zu verarbeiten.

"Trauer ist in unserem Einsatzgebiet für die Betroffenen noch nicht greifbar," erklärt Martin Prem. "Wir helfen im Akutfall zu begreifen, was da gerade passiert ist. Erst wenn dass geschehen ist, kann Trauer entstehen." Wenn Martin Prem in seiner Einsatzjacke vor der Tür steht, ist immer etwas passiert. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Kristeninterventionsteams begleiten die Polizei, wenn eine Todesnachricht überbracht wird, betreuen Angehörige von Suizidopfern, aber auch Mitgliedern von EInsatzorganisationen nach traumatisierenden Erlebnissen im Einsatz. Leicht ist diese Aufgabe nicht, gibt Prem zu: „Du fängst einen Menschen auf, der gerade erfahren hat, dass ein Kind, der Vater, die Mutter, der Partner nicht mehr nach Hause kommt."

Wie hält man diese Arbeit aus? Martin Prem erzählt: "Wir arbeiten immer im Team, zwei Personen vor Ort, eine im Hintergrund über Telefon. Es gibt viel Rückhalt, zu wissen, dass man nie allein da steht." Gearbeitet wird hochprofessionell auf sachlicher Ebene, und trotzdem: "Es gibt emotionale Momente, in denen ich die Tränen runterschlucken muss," gesteht Prem. "Schlimmstenfalls muss ich kurz raus und die Kollegin übernimmt, bis ich mich wieder gefangen habe."

Alle KIT-Mitarabeiter erhalten eine fundierte Ausbildung und laufende Schulungen, jeder Einsatz wird nachbesprochen und damit aufgearbeitet. Martin Prem arbeitet gerne für das KIT: "Schön ist, wenn man sieht, dass die Arbeit Früchte trägt, und merkt, dass man sich langsam wieder zurückziehen kann."

Das Kriseninterventionsteam Steiermark

Gegründet wurde das KIT 1998 nach dem schweren Grubenunglück von Lassing. Seiter betreut das KIT Menschen bei belastenden Lebensereignissen wie dem plötzlichen Tod eines Angehörigen und bietet Hilfe für Helfer nach besonders belastenden Einsätzen.
Die Mitarbeiter sind speziell ausgebildete psycho-soziale Ersthelfer und Fachkräfte, die die Betroffenen vor Ort betreuen. Die Mitarbeit im KIT-Team ist freiwillig und ehrenamtlich.

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