In Laßnitzhöhe
Eine Umwidmung mit viel Aufregung
In der Marktgemeinde Laßnitzhöhe wurde im Gemeinderat hitzig um die Umwidmung einer Wiese für einen Parkplatz gerungen. Kurios verlief dann auch die Abstimmung darüber.
LASSNITZHÖHE. In der Gemeinderatssitzung, die vergangene Woche in Laßnitzhöhe stattgefunden hat, ging es recht hitzig zu. Weil ein Bauwerber für eine bereits gewidmete Fläche (im Bild unten grün eingefärbt) auch Parkplätze braucht (die Gemeinde schreibt pro Wohneinheit zwei Parkflächen vor), musste ein weiteres Grundstück (im Bild rot) umgewidmet werden. Bereits im Vorfeld der Sitzung hat das bei der SPÖ Laßnitzhöhe für Unruhe gesorgt. Sie sieht in der dortigen Wiese eine Naturoase und durch die Umwidmung den Naturschutz gefährdet. Bürgermeister Bernhard Liebmann von der ÖVP sieht darin reine Parteipolitik. "Die Vorgehensweise ist rein parteipolitisch und nicht nachvollziehbar", argumentiert Liebmann.
Wichtige Kommunalsteuer
Man habe zwei Siedlungsschwerpunkte in der Gemeinde, in denen durch verdichteten Wohnbau bestehendes Bauland aufgefüllt werden soll. Das treffe exakt auch auf den dortigen Ortsteil Autal zu. "Das öffentliche Interesse für die Gemeinde ist mehr als gegeben", betont der Ortschef. Hintergrund ist, dass neben 13 Wohneinheiten auch eine Büroeinheit entstehen soll. Der Bauwerber würde mit seiner Firma dann von einer anderen Gemeinde hierher ziehen. Während 30 bis 40 Mitarbeiter hier angemeldet werden, würde der Lagerplatz in der dann ehemaligen Betriebsstandort-Gemeinde verbleiben. "Besser kann man es dort nicht machen. Wir erhalten dadurch über 30.000 Euro zusätzliche Kommunalsteuer und aus dem Wohnbau noch mehr als 10.000 Euro aus Ertragsanteilen", zählt Liebmann die Vorteile für die Gemeinde auf.
SPÖ sieht Naturschutz gefährdet
"Bei Umwidmungen ist es wichtig, immer mit Augenmaß vorzugehen. Und hier stellt sich schon die Frage: Reichen nicht auch acht bis zehn Wohnungen aus?“, sieht SPÖ-Gemeinderätin Angela Meister Lasten auf die Umwelt zukommen. "Es ist kein hochwertiges Grünland. Das dort hineinzuinterpretieren, ist fern jeder Realität", kontert Liebmann. Und wie wurde schlussendlich abgestimmt? Während die SPÖ geschlossen gegen die Sonderwidmung gestimmt hat, stimmte einer von zwei Grünen Mandataren gemeinsam mit der ÖVP für die Umwidmung. Der Parkplatz darf also errichtet werden. Die Stimmung im Gemeinderat wird aber wohl weiter hitzig bleiben.
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