Vorsorge durch Vorhersage
Steirer stellen das Hochwasserszenario schon sechs Tage im Voraus ins Internet.
Wir dürfen stolz sein auf das weltweit modernste Hochwasserwarnsystem. Mehr als drei Jahre tüftelten die Experten des Landes gemeinsam mit Kollegen aus Ungarn und dem Burgenland an einem Prognosemodell für die gesamte Raab. Im ungarischen Györ trafen sich die Teilnehmer des Projekts „ProRaab(a)“ zum offiziellen Abschluss der Entwicklungsarbeiten. Das System läuft derzeit noch im Testbetrieb. Erste Erfahrungen mit dem Modell zeigen aber schon vielversprechende Ergebnisse.
„Die Testphase wird etwa ein Jahr dauern“, bestätigt Robert Schatzl von der Projektleitung. Voraussetzung sei freilich ein Hochwasser in diesem Zeitraum, so der Fachmann der Wasserwirtschaft des Landes Steiermark weiter.
Land investiert Millionen
Mehr als zwei Jahre ist es her, dass die Sintflut im Spätsommer über das Land hereinbrechen sollte. Seither wurde in der Region Millionen in den baulichen Hochwasserschutz investiert. Landesrat Johann Seitinger: „Die Bedeutung der Hochwasserschutzmaßnahmen ist in den letzten Jahren enorm gestiegen, da sich die Naturkatastrophen nicht nur in ihrer zeitlichen Abfolge, sondern auch in ihrer Intensität negativ verdichtet haben.“ Mit über 100 Rückhaltebecken im Land liege man österreichweit im Spitzenfeld.
Laut Rudolf Hornich, Leiter der Schutzwasserwirtschaft des Landes, sind in Feldbach, Gniebing, im Gebiet Fehring-Brunn, in Rohr an der Raab sowie in Gleisdorf und St. Ruprecht an der Raab Rückhaltebecken, Schutzdämme und Flussregulierungen realisiert oder geplant. Mit dem Prognosemodell steht den Katastrophenschutz- und Einsatzorganisationen nun künftig auch noch ein modernes Werkzeug zur Einsatzprogrammierung zur Verfügung. Sechs Tage vor den Szenarien sollen die Vorhersagen ins Internet gestellt werden. Auch eine Warnung der Hauseigentümer übers Handy ist angedacht.
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