Für kleine wie für große Kinder
Der neue Roman von Otto Köhlmeier

"Dixi Dax und Fuxi Fox", der neue Roman des Schauspielers und Regisseurs Otto Köhlmeier.
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Eigentlich ist er ja ein Theatermensch, ist auf der Bühne zuhause. Schließlich hat er vor langer Zeit an der Kunstuni in Graz Tanz, Schauspiel und Regie studiert. Und hat dann viele Jahre mit seiner eigenen Truppe den deutschsprachigen Raum bespielt. Zwar hat er schon damals für sein eigenes Ensemble Stücke geschrieben, Collagen zusammen gestellt. Aber als Schreiberling, als Schriftsteller hat er sich nie gesehen. Erst aus einer Not heraus nannte er sich 1985 erstmals „Autor“.

Aus einem finanziellen Engpass heraus - sein Ensemble steckte in Geldnöten - schrieb er eine Geschichte und bewarb sich damit um den Georg-Rendl-Literaturpreis der Salzburger Arbeiterkammer. Und gewann. Einen stattlichen Betrag. Und unter einem Pseudonym, dem Namen seiner späteren Frau, Gabriele Vajdic, bewarb er sich um ein Staatsstipendium für Literatur. Und erhielt auch dieses. Und damit einen Betrag, mit dem ein angenehmes Leben für längere Zeit gesichert war. 1986 gewann er, ebenfalls unter dem Pseudonym Gabriele Vajdic, neuerlich den Georg-Rendl-Literaturpreis. Dann war aber wieder Schluss mit der Schreiberei. Und er widmete sich wieder anderen Bereichen der kulturellen Szene. Als Kulturarbeiter und Kulturberater, als Gestalter künstlerischer Events, als Regisseur, Schauspieler, Sprecher und Vortragender. Wohl schrieb er immer wieder mal an Geschichten, wurde da und dort ein Text von ihm veröffentlicht. Aber als ernsthafte Schriftstellerei konnte das wirklich nicht bezeichnet werden.

Erst mit Corona, als alles anders wurde und gerade darstellende Künstler viel, viel Zeit hatten, weil es für sie keine Auftrittsmöglichkeiten mehr gab, widmete er sich wieder vermehrt dem Schreiben und der Schreiberei. Einerseits überarbeitete er die Kinderbücher, die er mehr als vierzig Jahre zuvor für seine kleine Tochter schrieb (und zeichnete), brachte diese in zeitgemäße Formate und zur Veröffentlichung. Andererseits vollendete er begonnene Arbeiten, Erzählungen, Romanfragmente und begann neue Texte zu schreiben. Das wohl wichtigste Werk in dieser Zeit war jenes, das er gemeinsam mit seinen beiden Enkelkindern verwirklichte. Weil die Alten damals von ihrem Nachwuchs weggesperrt wurden, befürchtete er, den Kontakt zu Enkeltochter Katharina und Enkelsohn Stefan zu verlieren. Also begann er mit ihnen per Internet Geschichten zu schreiben. Jemand von den dreien begann mit fünf, sechs, sieben Sätzen. Wer anderer griff das auf, schrieb die nächsten fünf, sechs, sieben Sätze und dann der/die Dritte. Dazu wurde fest telefoniert, tauschte man sich aus, fragte sich, wie die einzelne Geschichte weitergehen könnte, was für eine Geschichte als nächstes folgen könnte. Auf dieser Basis entstand zwischen den dreien in dieser an sich ja „trennenden Zeit“ ein Kontakt, wie er intensiver nicht sein hätte können. Schließlich entstanden fünfzehn spannende, interessante, unterhaltsame Geschichten, es meldete sich ein Verlag, der Interesse an der Sache hatte und so kam schließlich das Buch „Märchen aus Corona-Tagen“ auf den Markt. Ein Buch, das in zahlreichen deutschsprachigen Blättern (von Berlin, Hamburg und München bis in so gut wie alle Zeitungen in Österreich) vorgestellt wurde. Nicht unbedingt seines literarischen Wertes wegen. Vielmehr weil mit diesem Buch musterhaft vorgestellt wurde, wie man eine Krise durchaus positiv bewältigen kann. Aber auch die Veröffentlichung anderer Bücher erregte das Interesse von Leserinnen und Lesern. Ob die Kindergeschichten „3er-Pack“ oder „Die Ranzig-Sisters“, ob das Sachbuch „Freies Theater“ (in dem er auch ein Stück seiner eigenen Geschichte beschreibt), ob die Romane „Heimkehr“, „Die Goldgräber vom Pickelbach“ oder „Schanzenlos“, oder der Erzählband „Unzeiten“.

Jetzt hat er eine neue Geschichte geschrieben. „Dixi Dax und Fuxi Fox - oder: wie aus Freunden Feinde wurden“ nennt sich der Roman für Kinder von 10 bis 100. Zweihundertvierzig Seiten, auf denen er ins Reich der Tiere entführt und in spannend-unterhaltsamer Form eine Situation schildert, wie wir sie in der Weltgeschichte zwischen Menschen immer wieder erlebt haben. Solange es im Wald allen gut geht, gibt es kaum Probleme. Reh und Hase, Fuchs und Marder, Dachs und Buntspecht leben friedlich nebeneinander. Als aber aller Orten Hitze und Dürre immer mehr werden, Stürme, Fluten und Überschwemmungen überall zunehmen und dadurch immer mehr Tiere aus ihrer Heimat vertrieben werden und im Wald Rettung und Schutz suchen, wird es dort enger und enger. Und bald mal wird es einigen zu eng. Sie rufen zum Schutz vor fremden Wesen und fremden Kulturen auf. Und so prallen im Reich der Tiere zwei Weltanschauungen aufeinander. Und spalten. Und führen zur Katastrophe. Eine interessante, unterhaltsame Geschichte über Klimaschutz und Umweltkatastrophen, über Populisten und die Spaltung der Gesellschaft, über Konflikte, Kriege und mögliche Problemlösungen. Eine Geschichte von großer Brisanz und Aktualität.

Otto Köhlmeier: DIXI DAX und FUXI FOX - oder: wie aus Freunden Feinde wurden. BoD-Verlag. ISBN 9783757829391.

"Dixi Dax und Fuxi Fox", der neue Roman des Schauspielers und Regisseurs Otto Köhlmeier.
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