JAZ, Gössendorf und Vasoldsberg naschen an Hannes Wolfs Transfer mit und kassieren groß ab.
105.000 Euro für drei kleine Klubs

Geldregen aus dem Transfer von Hannes Wolf. Das JAZ GU Süd, Gössendorf und Vasoldsberg kassieren über 100.000 Euro. | Foto: GEPA
  • Geldregen aus dem Transfer von Hannes Wolf. Das JAZ GU Süd, Gössendorf und Vasoldsberg kassieren über 100.000 Euro.
  • Foto: GEPA
  • hochgeladen von Hannes Machinger

Das JAZ GU Süd (eine Nachwuchsplattform, daheim in Pirka), der SV Gössendorf (Oberliga Mitte) und der USV Vasoldsberg (Gebietsliga Mitte) haben gemeinsam einen neuen Lieblingsbegriff. Und der heißt etwas sperrig “FIFA-Solidaritätsmechanismus“.
Denn dieser im Reglement des Fußball-Weltverbandes festgeschriebene Solidaritätsmechanismus bewirkt, dass die drei genannten Unterklassenklubs am Transfer des derzeit ja verletzten Teamkickers Hannes Wolf (20) von Red Bull Salzburg zu RasenBallsport Leipzig in die deutsche Bundesliga beteiligt werden müssen. Mit namhaften Summen.
Im Detail heißt das, dass fünf Prozent der Transfersumme – im Fall von Hannes Wolf waren es ja zwölf Millionen Euro – an jene Vereine gehen müssen, die an der Ausbildung des Spielers zwischen dessen 12. und 23. Lebensjahr beteiligt waren. Das wären dann also stolze 600.000 Euro.

Drei Klubs profitieren
Wie die Transferhistorie von Hannes Wolf besagt, war er im Alter von zwölf Jahren beim SV Gössendorf gemeldet. Mit knapp 13 Jahren war er ein halbes Jahr lang beim SV Vasoldsberg engagiert, ehe Wolfs Pass den Stempel des JAZ GU Süd trug. Im Sommer 2014, mit 15 Jahren, wechselte der Top-Stürmer vom JAZ in die Red Bull Akademie, von dort ging die Reise bekanntlich weiter zu Liefering (2016) und weiter zu Red Bull Salzburg (2017). Im heurigen Sommer folgte dann der Gang nach Leipzig. Und mit diesem Transfer ins Ausland tritt automatisch besagter Solidaritätsmechanismus in Kraft.

Der Rubel rollt

So darf sich der SV Gössendorf nun über eine Ausbildungsentschädigung aus dem Wolf-Transfer in Höhe von 42.000 Euro freuen, an den SV Vasoldsberg gehen immerhin 8.000 Euro (Kassier Mario Bausch: “Für uns wie ein Hauptsponsor“), und beim JAZ GU Süd rollen 55.000 Euro aus Leipzig an. Der überwiegende Teil der 600.000 Euro geht natürlich nach Salzburg, zur Red Bull Akademie und nach Liefering. Gezahlt wird in zwei Tranchen, eine Hälfte ist bereits eingegangen, die zweite Hälfte ist im Sommer 2020 fällig.
Wobei Gössendorf und Vasoldsberg für ihr Glück eigentlich nichts können, ja, wie die Jungfrau zum Kind, sprich zum Geldregen kommen. Wolf war eigentlich immer JAZ-Kicker. Das Jugendausbildungszentrum JAZ startete offiziell als Jugendabteilung des SV Gössendorf. Nach der Trennung 2012 folgte ein sechsmonatiges Intermezzo in Vasoldsberg. In dieser Zeit waren alle JAZ-Spieler, darunter Hannes Wolf, Mitglieder der jeweiligen Vereine.

JAZ seit 2012 ein Verein

Erst im Sommer 2012 hat sich das JAZ um Obmann Franz Meierhofer in Pirka angesiedelt und einen eigenen Verein gegründet. Wäre das früher passiert, wäre des JAZ heute alleiniger Nutznießer des “Solidaritätsmechanismus“. Meierhofer: “Wie auch immer, für das JAZ ist die Geschichte sehr prestigeträchtig und ein Auftrag, weiterhin Top-Spieler auszubilden.“

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.