Aus Gratwein-Straßengel
Einmal mit dem Rad rund um Niederösterreich

Josef Prasch nahm an der Ultracycling-Europameisterschaft in Weitra (Niederösterreich) teil. | Foto: Josef Prasch
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  • Josef Prasch nahm an der Ultracycling-Europameisterschaft in Weitra (Niederösterreich) teil.
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Josef Prasch aus Gratwein-Straßengel ist kein gewöhnlicher Radfahrer. Er ist ein Ultracyclist – ein Athlet, der Distanzen bewältigt, die für viele unvorstellbar erscheinen. Jüngst erreichte er bei der Ultracycling-Europameisterschaft in Weitra den 8. Platz von 160 Startern, wobei nur etwa die Hälfte überhaupt das Ziel erreichte.

GRATWEIN-STRASSENGEL/WEITRA. Die Strecke? 607 Kilometer rund um Niederösterreich, über die Außengrenzen hinweg, 6.000 Höhenmeter, alles in 23 Stunden und 43 Minuten – nahezu ohne Pause.

Vorbereitung nach Maß

"Ich war kurz vor dem Aufgeben", erzählt Prasch offen. "Nur dreimal bin ich stehen geblieben. Das Wetter war schlimm, Eiszapfen am Lenker, Regen, Graupelschauer." Die äußeren Bedingungen waren gnadenlos. "Wie bei einer Wasserleiche – ich habe meine Finger nicht mehr gespürt", sagt er mit einem Lächeln, das die Härte dieser Stunden fast vergessen lässt.

Im Gepäck hatte er zwei Räder. | Foto: Josef Prasch
  • Im Gepäck hatte er zwei Räder.
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Doch Prasch ist nicht zufällig unter die Top Ten Europas gefahren. Ein Jahr Vorbereitung, strukturierter Trainingsplan, zahllose Höhenmeter – oft den Plesch hinauf – gehörten zur Routine. "Man trainiert ein Jahr für den einen Tag", sagt er. Auf dem Rad nahm er ausschließlich Flüssignahrung zu sich, 200 ml in genauen Intervallen, alles akribisch getrackt.  Seine Crew? Ein eingespieltes Team, auf das er sich blind verlassen kann: Navigatoren, Fahrer, Mechaniker und Betreuer, zwei Räder für unterschiedliche Wetterlagen stets dabei. "Ich vertraue meiner Crew mein Leben an", betont Prasch. Und das ist keine Übertreibung – im Ultrasport ist das Team nicht nur Unterstützung, sondern Sicherheit und Rückhalt.

Trotz der Strapazen beschreibt er viele berührende Momente. "Um 2 oder 3 in der Früh standen noch Zuschauer am Straßenrand, mit Fahnen und Hupen." Ein Kaffee unterwegs, motivierende Musik im Ohr – und von einem Verpflegungspunkt zum nächsten: "Vom Goodie zum anderen Goodie", lacht er.

Knapp 24 Stunden dauerte das Rennen - sein Team war mit dabei. | Foto: Josef Prasch
  • Knapp 24 Stunden dauerte das Rennen - sein Team war mit dabei.
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Die kleinen Etappenziele helfen ihm durch die Nacht, durch Regen und Müdigkeit. Auch Powernapping – 20 Minuten am Tag – gehört für Prasch längst zur Strategie: "Das erfordert Übung, ist aber extrem hilfreich." Für den 48-jährigen Gratweiner ist das Radfahren längst Lebensinhalt. Seit 13 Jahren betreibt er diesen Sport mit Leidenschaft und Ehrgeiz. "Gesund ins Ziel kommen, mit einer coolen Crew" – das ist sein oberstes Ziel. Doch der Wettkampfgeist lodert in ihm weiter: 2025 steht unter anderem das "Race Around Austria" an, ein legendärer Rundkurs mit 2.200 Kilometern, den Prasch bereits zweimal erfolgreich gemeistert hat. "Man erlebt viele Sachen, man sieht viele Orte", sagt er.

"What a ride." trifft es schlussendlich ganz gut. | Foto: Josef Prasch
  • "What a ride." trifft es schlussendlich ganz gut.
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Und obwohl die Nervosität meist schon eine Woche vor dem Start steigt, ist die Vorfreude doch immer größer. Josef Prasch beweist: Ultracycling ist geprägt von Präzision, Teamgeist und dem unerschütterlichen Willen, die eigenen Grenzen immer wieder neu zu definieren.

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Im Gepäck hatte er zwei Räder. | Foto: Josef Prasch
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