Peintinger setzt auf Sturm
Young-Boys-Co-Meistermacher Christian Peintinger über irre Feiern, seinen Urlaub und das Cupfinale.
Knapp zwei Wochen ist es nun her, dass die Young Boys Bern die Schweizer Super League für sich entschieden haben. Erstmals nach 32 Jahren. Mittendrin statt nur dabei: Christian Peintinger, der im September 2015 dem Ruf von YB-Trainer und Kumpel Adi Hütter gefolgt ist. Damals hat der SC-Kalsdorf-Trainer seinen Job bei der Wirtschaftskammer und sein Traineramt beim SCK sausen lassen, ist Hütter als Co-Trainer in die Schweiz gefolgt. “Ein Schritt, den ich bis heute nicht bereut habe. Es war vom ersten Tag weg eine schöne Zeit. Ich musste nicht lange nachdenken, dieses Angebot anzunehmen. Mit damals 48 Jahren bekommst du nicht mehr so viele Chancen, ins Profigeschäft zu wechseln. Der einzige negative Punkt ist, dass ich die meiste Zeit von meiner Familie getrennt bin“, denkt “Peinti“ an die Anfänge zurück.
Es war der pure Wahnsinn
Heute ist er stolzer Schweizer Fußballmeister, hat mit Hütter den langersehnten Titel in die Hauptstadt geholt. Wenn er auf das entscheidende Heimspiel gegen den FC Luzern zurückblickt, möchte man meinen, das Spiel wäre eben erst abgepfiffen worden, so viele Emotionen schwingen da jetzt noch mit. “Es war der pure Wahnsinn. Erst haben wir 1:0 geführt, dann den Ausgleich kassiert. Und dann hat unser Goalie Marco Wölfli, eine Klubikone, einen Elfer gehalten. Als dann Jean-Pierre Nsame in der 89. Minute das entscheidende 2:1 erzielt hat, sind alle Dämme gebrochen. Ex-Sturmspieler Thorsten Schick ist weinend auf mich zugerannt, da hab ich gleich mitgeweint. Alle 32.000 Zuschauer sind nach dem Schlusspfiff aufs Feld gestürmt, um 2 Uhr früh waren noch immer 20.000 da. Das wird mir ewig in Erinnerung bleiben“, erinnert sich Peintinger an den glorreichen Abend.
Morgen steht das Match beim entthronten Meister FC Basel an, Sonntag das Heimspiel gegen Lugano. “Da bekommen wir die Meisterschale im Bundeshaus in Bern. In offenen Bussen geht es ins Stadion. 100.000 Fans werden erwartet“, weiß Peintinger. Dann wäre da noch das Cupfinale in Bern eine Woche darauf gegen den FC Zürich.
Und dann gibt’s endlich Urlaub. Da steht ein Segeltörn in Griechenland in erlauchtem Kreise an. Neben den Peintingers und den Hütters sind auch die befreundeten Paare Drumlic aus Graz sowie Schmidt an Bord. Schmidt? Ja, genau, jener Klaus Schmidt, der Altach coacht.
Haut’s die Salzburger eini
Davor hat Christian Peintinger aber noch einen fixen Termin im Kalender stehen. Heute Abend um 20.30 Uhr sitzt er vor dem Fernseher und drückt seinem Stammklub Sturm Graz im Cupfinale die Daumen. Und “Peinti“ hat da ein großes Anliegen: “Bitte, haut’s die Salzburger eini. Ich hab’ dem ehemaligen Salzburger Adi Hütter eben erst zum Titel gratulieren müssen. Wäre schön, wenn er jetzt demütig zu mir kommen müsste, um mir zum Cupsieg zu gratulieren.“
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