Frohnleiten

Alpaka-Wolle trifft auf Loungewear

In der Stadtgemeinde Frohnleiten haben sich zwei Unternehmen zusammengetan, die auf dem ersten Blick kaum etwas gemeinsam haben. Und doch ziehen sie beim Thema Nachhaltigkeit und Regionalität an einem gemeinsamen Strang.

Peter Bodlos hat Tieren in Frohnleiten ein Zuhause gegeben, die zwar nicht hier heimisch sind, aber längst angekommen: Alpakas. Der 29-Jährige züchtet und zieht die aus den südamerikanischen Anden stammende Kamelart selbst auf und kümmert sich natürlich um eine artgerechte Haltung. Mit ihrer Wolle, die für Hüte, Steppdecken oder auch Schmuck verwendet wird, hat der zertifizierten Alpakazüchter ein Geschäftsmodell entdeckt, das umweltfreundlich, nachhaltig und natürlich ist. Gerade deshalb sind Alpakas beziehungsweise ihre Wolle hierzulande gefragter denn je. 

Am Hauptplatz hat er im Dezember 2020 trotz aller wirtschaftlicher Unsicherheit mitten in der Pandemie die Chance ergriffen und ein leerstehendes Geschäftsgebäude, das ehemalige Schuhgeschäft Raier, gemietet. "Eine weihnachtliche Alpakawelt, die bei unseren Stamm- als auch Neukunden einen bleibenden Eindruck hinterließ. Mit diesem Standort und der Präsentation unserer Produkte bekamen wir zahlreiches positives Feedback, mit unter anderem der Bitte, dass wir doch grundsätzlich unseren Alpaka-Laden auf diesen Standort verlegen sollen", sagt Bodlos und fügt hinzu: "Durch unsere eigene Alpakazucht haben wir auch die Möglichkeit, immer mehr tolle Produkte aus eigner Wolle anbieten zu können."

Gemeinsam mehr erreichen

Da Bodlos die Geschäftsfläche für isch alleine allerdings zu groß erschien, kam ihm die Idee zum "shared workspace", also zu einem Arbeitsplatz, der von jemand anderen auch noch genutzt werden kann. "Durch einen erfreulichen Zufall bin ich dann auf Schneidermeisterin Ursula Matchy von 'Lounge Cherie' gestoßen, die zeitgleich eine Geschäftslokalität im Zentrum von Frohnleiten gesucht hat", so Bodlos. Zusammen mit ihrer Tochter Nina Kramberger hat Matchy ihr ursprüngliches Atelier also von Badl-Peggau in die Stadtgemeinde verlegt. 

Ihr Modelabel legt Wert auf einen kleinen ökologischen Fußabdruck, die von ihr verarbeiteten Stoffe werden großteils in Österreich produziert – selbst die Tencel-Modalfaser, die aus erneuerbaren Buchholz stammt. "Bereits nach einem Erstgespräch wurde uns bewusst, dass wir unseren Kunden die gleichen Werte vermitteln möchten: Nachhaltigkeit, Natürlichkeit und den damit verbundenen Komfort und Luxus. Wir beide setzen auf natürliche Rohstoffe und möchten mit unseren Naturfasern den Kunden einen unglaublichen Tragekomfort bieten. Durch unsere ähnlichen Ziele und die Tatsache, dass unsere Produkte optimal miteinander harmonieren, war der Entschluss rasch gefasst", sagt Bodlos, ohne der neuen Geschäftskollegin die Worte wegzunehmen.

Natürliche Ressourcen

Während sich das Atelier und die Verkaufsfläche der Lounge Cherie unter einer goldenen Kuppel präsentiert, wurde im Alpaka-Laden Natur in den Raum geholt und dieser selbst mit Gräsern und natürlichen Elementen dekoriert. Das Ziel ist, die Kunden von Produkten zu überzeugen, die nachhaltige Mode auf eine neue Ebene katapultiert. Kein Plastik auf der Haut, möglichst geringe Transportwege und höchste Qualität stehen im Mittelpunkt. "Wir zeigen auf, wie wunderbar sich Naturfasern tragen, welche Vorteile es bietet, auf Nachhaltigkeit zu setzen und somit natürliche Ressourcen zu fördern. Wir sind beide überzeugt davon, was wir tun, und möchten unsere Begeisterung mit anderen teilen."

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