Novelle erschüttert Schweinebranche

Wo und in welchem Abstand die Schweine zueinander stehen, ist heißes Thema. | Foto: KK
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Die nationale Bauernschaft ist in Aufruhr. Novelle zur
1. Tierhaltungsverordnung bringt Gefahr für Ferkel und finanzielle Zusatzbelastung.

Die Steirische Schweinebranche kommt nicht zur Ruhe – kaum hat sich die Preissituation nach dem deutschen Dioxinskandal wieder eingependelt, sorgt Gesundheitsminister Alois Stöger für Unmut unter der Bauernschaft. Nachdem bereits die Volksanwaltschaft unter Peter Kostelka Kritik an der gängigen Kastenstandhaltung geübt hatte, reichte Stöger eine Novelle zur Änderung der 1. Tierhaltungsverordnung zur Begutachtung ein.
„Die Tiere werden fast ohne Bewegungsfreiraum fixiert. Diese Tierhaltung ist nicht tiergerecht und muss daher im Sinne des Tierschutzes geändert werden“, so Stöger. Derzeit können Zuchtsäue in Österreich im Schnitt 140 bis zu 365 Tage im Jahr in den Kastenständen bzw. Ferkelschutzkörben gehalten werden. Gemäß der Novelle sollen es nur mehr wenige Tage sein. Im Detail während der Deckzeit und in Ausnahmefällen in der Geburtsphase.

Bauernschaft rebelliert

Auf wenig Begeisterung trifft der Vorschlag bei den Betroffenen. Demonstrationen der Jungbauern in Wien gehen Hand in Hand mit einer Protest- und Solidaritätsaktion des Bauernbundes und des Verbands Österreichischer Schweinebauern, die u.a. eine Unterschriftenaktion beinhaltet.
„Die österreichischen Gesetze gehören zu den tierschutzfreundlichsten und modernsten in ganz Europa, die kurzfristige Haltung von Zuchtsauen in Ferkelschutzkörben bewahrt geschätzte 500.000 Ferkel vor dem erdrückenden Gewicht der Muttersau“, steht Bauernbund-Chef Fritz Grillitsch hinter der gängigen Haltungsmethode.
Gerhard Wlodkowski, Steiermarks Landwirtschaftskammer-Präsident, fürchtet vor allem einen finanziellen Kollateralschaden für die Branche. „Wer die Regeln für die Tierhaltung über jedes EU-Niveau hinaus ständig weiter verschärft, wie jetzt beim Ferkelschutzkorb, zwingt die heimischen Tierhalter zum Aufgeben. Denn die größtenteils kleinen und mittelgroßen Betriebe können sich die teuren Extra-Vorschriften ganz einfach nicht mehr leisten. Die einzigen Gewinner dieser österreichischen Alleingänge sind Tierfabriken jenseits der Grenzen und Importeure“, so Wlodkowski.
„Wenn das kommt, hören wir auf“, zitiert Feldbachs Bezirkskammer-Obmann Peter Riedl regelmäßige (Hilfe-)Rufe der regionalen Bauernschaft. Vor allem Zuchtsauen haltende Betriebe bangen um ihre Existenz.

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