Natur und Universum aufs Neue entdecken
Vulkanland näherte sich der Bedeutung des immateriellen Kulturerbes an.
Ein in Europa einzigartiges Projekt wurde im Haus der Region in Kornberg nun offiziell in Angriff genommen: die Erforschung des immateriellen Kulturerbes als Erfolgsfaktor für regionale Entwicklungen.
Was auf den ersten Blick recht „sperrig“ daherkommt, ist beim zweiten Hinschauen alles andere als akademisch. Gemeinsam mit zehn Partnern erforscht das Vulkanland die Lebenskultur der Region, die dahinterliegenden Werte, die Einstellungen, Traditionen und Bräuche. „Das Projekt macht die Basis-Software einer Region sichtbar“, bringt es Vulkanland-Obmann LAbg. Josef Ober auf den Punkt. Maria Walcher, Leiterin der Unesco-Nationalagentur für immaterielles Kulturerbe, strich im Rahmen des internationalen Symposiums jenen Bereich heraus, der in Fachkreisen zwar für Verwirrung sorge, aber in den Regionen tief verankert und prägend sei: Wissen und Praktiken im Umgang mit der Natur und dem Universum. Kräuterwissen, Heilpraktiken, aber auch Wissen um die Gefahren der Natur und um deren Einschätzung – „Fähigkeiten, die in den vergangenen Jahrzehnten aufgrund der Technikhörigkeit verkümmerten“, analysierte Walcher.
Die technische Universität Cottbus in Deutschland ist ebenfalls Projektpartner. Marlen Meißner von der TU schilderte ihre Sicht: „Die Bewahrung dieses Erbes hilft, die Vergangenheit zu begreifen und die Gegenwart zu gestalten.“
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