Feldkirchen bei Graz
Saubermacher setzt neue Recycling-Standards

Lithium-Ionen-Batterierecycling erfordert spezialisierte Fachkräfte wie hier das Redux-Recyclingteam. | Foto: Saubermacher
4Bilder
  • Lithium-Ionen-Batterierecycling erfordert spezialisierte Fachkräfte wie hier das Redux-Recyclingteam.
  • Foto: Saubermacher
  • hochgeladen von Alois Lipp

Mit dem Tochterunternehmen Redux Recycling GmbH setzt Saubermacher auf laufende Weiterentwicklung. Jetzt ist es gelungen, erstmals eine Verwertungsquote von 95 Prozent bei Metallen von Lithium-Ionen-Batterien zu erreichen.

FELDKIRCHEN BEI GRAZ. Das innovative Verfahren wurde von Saubermacher und Redux selbst entwickelt und kontinuierlich verbessert. Das Recycling erfolgt je nach Batteriegröße in drei bzw. vier Stufen (Entladung, Demontage, thermische Vorbehandlung, mechanische Aufbereitung). Dabei werden thermische Behandlungsprozesse mit mechanischer Trennung und Separation kombiniert.

Recyclinganlage für sämtliche Lithium-Ionen-Batterien in Bremerhaven. | Foto: Saubermacher
  • Recyclinganlage für sämtliche Lithium-Ionen-Batterien in Bremerhaven.
  • Foto: Saubermacher
  • hochgeladen von Alois Lipp

Optimale Ergebnisse

So werden optimale Ergebnisse erreicht. Neben den Recycling-Metallen, deren Qualität vollkommen jener von Primärrohstoffen entspricht, stellt auch die Aktivmasse ein bedeutendes Verwertungsprodukt dar. Die nur geringen Verunreinigungen des „schwarzen Goldes“ machen die einfache und energiearme Gewinnung von Nickel, Kobalt, Lithium und Kupfer in hydrometallurgischen Prozessen möglich.

Große Batterien müssen zunächst entladen werden. Die Spannung in der Batterie kann noch bis zu 700 Volt betragen. | Foto: REDUX/Schimanke
  • Große Batterien müssen zunächst entladen werden. Die Spannung in der Batterie kann noch bis zu 700 Volt betragen.
  • Foto: REDUX/Schimanke
  • hochgeladen von Alois Lipp

EU-Vorgaben bereits erfüllt

"Bereits heute verfügt Saubermacher bzw. unsere 100-Prozent-Tochter Redux in Bremerhaven über eine genehmigte und im Betrieb befindliche Anlage, die bis zu fünf Tonnen Li-Ion-Batterien pro Stunde effizient aufbereiten kann", erklärt Ralf Mittermayr, Vorstands-Vorsitzender bei Saubermacher. "Damit setzen wir beim Recycling von Lithium-Ionen-Batterien erstmals industrielle Standards und schaffen eine wesentliche Voraussetzung für echte Kreislaufwirtschaft in diesem Bereich“, so Mittermayr weiter. Mit einer Recyclingeffizienz von 95 Prozent bei Metallen erreiche Redux schon heute die geplanten Vorgaben der neuen EU-Batterieverordnung, die heuer in Kraft treten soll.

Nachfrage nach Rohstoff steigt

Aktuell sind die gewonnenen Sekundärrohstoffe noch deutlich teurer als der Primärrohstoff. Langfristig sollen die Aufbereitungskosten zwar durch Produktivitätsverbesserungen auch finanziell wettbewerbsfähig sein, doch hier müssen weitere Faktoren berücksichtigt werden. Denn der Bedarf an den knappen Rohstoffen steigt stetig an, wie allein das Beispiel der E-Mobilität zeigt. In Österreich wurden im Vorjahr rund 33.400 E-Pkws neu zugelassen.

So sieht das Recyclingprodukt aus der Verwertung von Lithium-Ionen-Batterien aus. | Foto: Saubermacher
  • So sieht das Recyclingprodukt aus der Verwertung von Lithium-Ionen-Batterien aus.
  • Foto: Saubermacher
  • hochgeladen von Alois Lipp

70 Prozent Kobalt aus dem Kongo

Mehr als 70 Prozent der weltweiten Kobaltversorgung kommen aus der Demokratischen Republik Kongo. Der Abbau erfolgt zum Teil unter fragwürdigen Umständen und rund drei Viertel der Minen befinden sich in chinesischem Besitz. "Neben der hohen Abhängigkeit von relevanten Rohstoffen aus dem Ausland stellen auch die steigenden Preise ein deutliches Alarmsignal dar. Daher müssen die einmal eingeführten Primärrohstoffe wie Kobalt, Nickel und Lithium zu 100 Prozent im Kreislauf gehalten werden. Diesen Umständen muss die neue EU- Batterieverordnung auch im Hinblick auf den Green Deal jedenfalls Rechnung tragen“, betont Redux-Geschäftsführer Martin Reichstein abschließend.

Das könnte dich auch interessieren:

In Graz ist beim Recyceln noch Luft nach oben
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.